The Greatest Horror Of Them All

(aus “Black Magic” Nr. 29, im März 1954 von Prize Comics  veröffentlicht)

In einer Siedlung namens „Sanctuary“ leben missgestaltete Menschen. Menschen ohne Unterleiber, siamesische Zwillinge oder Menschen mit deformierten Gesichtern.
Doctor Lowry beaufsichtigt sie und ermöglicht ihnen ein halbwegs normales Leben miteinander. Seine Assistentin ist die schöne Elena, die ein großes Herz hat. Krankenpfleger John hat sich in sie verliebt und erträgt den Aufenthalt bei den „freaks“ nur, weil er mit Elena durchbrennen will.
Der autoritäre Doktor verbietet ihre Verbindung. John sieht rot, ist fest entschlossen, Elena in die „normale“ Welt zu entführen und dringt mit einer Pistole bewaffnet nachts bei ihr ein, um sie fortzubringen. Doch irgendwas ist faul an der Sache.

Halten Sie jetzt schon die Luft an, für das atemraubende Finale dieser Geschichte!

 

Logisch ist das alles mal wieder so gar nicht – eine Gummihaut, die nicht als solche erkannt wird, tzztzztzzt. Deshalb ahnen geübte Horrorleser schon auf der vorletzten Seite, was kommt. Tut der Geschichte aber keinen Abbruch. Das brutale Ende fesselt.

John zum Beispiel ist dermaßen entsetzt, dass er das komplette Magazin (!) der Pistole auf Elena leert. Tränenüberströmt entschwindet sein Gesicht in einer Wolke aus Pulverdampf. Der Text dazu klingt grotesk gewalttätig, wie die Prosa einer „Mike Hammer“-Krimistory:
„Und wie sich ihre grässliche Fratze in rotes Verderben auflöste, hörte ich mich selber hemmungslos schluchzen – über das Dröhnen der Pistole hinweg“. Poesie meets Totschlag, Leute.

Eine der wenigen „Freak“-Horrorgeschichten, die nicht von EC stammen (denn da gab es ja so einige, als Bonusbeispiel sei Reed Crandalls „Child Of Tomorrow“ erwähnt). Seinerzeit nicht veröffentlicht, aber im Netz zu finden! Scan ist gewandert, er liegt jetzt HIER.

Gezeichnet wurde „Greatest Horror“ übrigens vom Team Simon & Kirby.
Ja, der berühmte Superheldenzeichner Jack Kirby. Begann mit Liebes- und Gruselcomics.
Ein bisschen sieht die schöne Elena auch aus wie Kirbys „Invisible Girl“ von den „Fantastic Four“.

Auch erwähnenswert ist hier, dass „Greatest Horror“ von den Trash-Magazin-Machern der Eerie Publications 1975 in Schwarz-Weiß nachgezeichnet wurde. In dieser Fassung ist Elena eine üppige, halbnackte Brünette, der man eine Tarnung mit Gummihaut noch weniger abnimmt…

 


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