The Thirsty Idol

(aus “ The Unseen” Nr. 10, im Mai 1953 von Standard Comics veröffentlicht)

Was wären die Horrorcomics der 50er Jahre ohne die menschliche Gier? Leer. Ein unbeschriebenes Blatt sozusagen. Auch hier wird die Protagonistin getrieben von der Sucht nach blindwütiger Akkumulation von Reichtümern. Sie bekommt mehr als sie sich erhofft hat. Der Preis dafür ist natürlich grausam.

Begeben wir uns auf einen rasanten Ritt in die Untiefen der Psyche:  Eine zerrüttete Ehe, ein blutdurstiger Götze, ein eiskalter Mord, ein Flugzeugabsturz im Dschungel – “The Thirsty Idol” bietet eine Menge auf nur sechs Seiten.

Bitte schnallen Sie sich an für eine weitere FIFTIES HORROR – Vollscan-Weltpremiere.

 

Wunderbar typisches Set-Up der Story: der kauzige, schwache Mann und die ehrgeizige, skrupellose Frau. Doktor Freud und Macbeth lassen wieder mal grüßen. Das Tempo der Handlung ist erfrischend, wir werden bestens unterhalten. Außerdem gibt es viel Blut zu sehen. Blutreichere Bilder hat es in diesen Jahren selten gegeben.

Das Grauen wird hübsch gesteigert: Erst versucht es der Ehemann zaudernd mit Tierblut, dann greift die Gattin zum (beinahe wortwörtlich) Vorschlaghammer. Großartige zwei Bilder, die alles klar machen (der Hammer in der Hand + der Tote in der Blutlache). Die letzten Worte dieser Ehe lauten auch noch „Komm zu Bett, Schatz“. Das ist in seiner Perfidie schon herzerwärmend.

Eine der zackigen und somit besseren Geschichten aus dem Standard-Verlag. Bei Durchsicht dieser Hefte raufe ich mir oft die (zum Glück schon ergrauten) Haare und bejammere die schockierend lahmarschige Schreibe. Standard Comics sehen grafisch umwerfend aus, aber sind leider meist entsetzlich fad und formelhaft.

Die Zeichnungen sind von Rocco Mastroserio, auch einer von denen, die bei Standard grafisch erblühen. Mastroserio kommt (wie auch Sekowsky) von Ace rüber und darf hier solo arbeiten (während er bei Ace den Kollegen Cameron inken „durfte“).

 


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