Headless Horror!

(aus “Chamber Of Chills” Nr. 8, im Mai 1952 von Harvey Comics veröffentlicht)

Ein amerikanischer Fernsehreporter verbringt eine Nacht in einem englischen Spukschloss. Das wird ihn teuer zu stehen kommen.
Auf Seiten 4 bis 6 lässt es der Harvey-Verlag tüchtig krachen mit grafischen Grausamkeiten. Durchbohrte Körper, ein abgetrennter Kopf und jede Menge Blut qualifizieren diese Geschichte für einen Eintrag unter die Rubrik „Ugly“.

Dabei ist diese Horrorhandlung keine lieblos servierte Schlachtplatte, sondern kunstvoll (und ein bisschen umständlich) eingebettet in eine größere Rahmenhandlung: Der Reporter nämlich sucht nach seinen englischen Wurzeln – die er am Ende auch finden wird. Sein englisches Gastgeberpaar führt den Leser durch die Geschichte.
„Headless Horror!“ erscheint in einem neuen, eigenen Scan auf FIFTIES HORROR:

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Die Idee zu „Headless Horror!“ ist geklaut.
Harvey Kurtzman schickte schon im September 1950 einen TV-Reporter in ein Gruselhaus. „Television Terror!“ in ECs HAUNT OF FEAR Nr. 17 ist starr layoutet wie ein Blick auf einen Fernsehschirm. Auch hier „sieht“ der Leser, was die Kamera eingefangen hat. Allerdings fließt hier kein Blut, der Horror spielt sich außerhalb des Bildes ab (am Schluss wird der Fernsehmann hinter einer Türe erhängt).

Die oben gezeigte Geschichte übrigens benutzt die Kamera falsch. Die Zeichnungen der Fernsehaufzeichnung (in schönem Blau gehalten) unterscheiden sich nicht von den sonstigen Panels. Will heißen: Hier sind mindestens drei Kameras im Einsatz. Wer hat die bedient und das Bild gemischt?!

Da ist Kurtzman (wie immer) korrekt und akkurat. Hier vier Panels der vorletzten Seite, um einen Eindruck zu vermitteln…

TVTerror


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2 Gedanken zu „Headless Horror!

  1. Jasper Bark

    Haven’t read the Kurtzman story and though I love the „Chamber of Chills“ story, if nothing else for all the blood, it would seem that his version is a lot cleverer and more effective in building chills.

  2. Fifties Horror

    Jasper scheint die Kurtzman-Version effektiver im Spannungsaufbau zu funktionieren.

    Well, both stories have their merits. The Kurtzman version is an exercise in story telling structure, holding back on grisly details.
    „Headless Horror“ is your typical (almost) „no-brainer“ going for show of gory violence. We have here two opposite ways of handling this plot.

    Wir haben hier ein schönes Beispiel für zwei Arten der Umsetzung derselben Handlung. Kurtzman macht es vornehm und formal korrekt strukturiert, und „Headless Horror“ haut auf den Putz – mit Betonung der grausigen Effekte.

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