(aus “Chamber Of Chills” Nr. 8, im Mai 1952 von Harvey Comics veröffentlicht)
Drei Glücksritter planen, eine verborgene Pyramide in der ägyptischen Wüste aufzuspüren und zu plündern. Einheimische Warnungen schlagen sie in den Wind. Aus Furcht vor Aufdeckung ihres Unternehmens begehen die Männer sogar einen kaltblütigen Mord. Das soll ihnen zum Verhängnis werden.
Eigener Scan – und ein weiterer Beweis für Bob Powells prächtiges Artwork:
Powell war ein Arbeitstier und verbrachte übrigens 10 Stunden pro Tag am Zeichenbrett, hörte dazu klassische Musik und gönnte sich am Nachmittag Zigaretten und eine „Bloody Mary“. Auf seinen verrückten Zeichenstil angesprochen, scherzte er: „Das machen diese verrückten Pinsel, die ich benutze.“
Vor allem Seite 3 ist ein Meisterstück an Perspektivensprüngen und überlebensgroßen Überhöhungen: Die erste Leiche im Bildvordergrund, der Angriff der wilden Hunde, die verzerrte Fratze des Erschossenen, die majestätische Erscheinung in den Wolken und die Entdeckung der Pyramide. Bei Gott, wie hoch muss die Sanddüne sein, dass die Pyramide klein wie im Überflug wirkt! Ist natürlich Quatsch, aber ein imposanter visueller Effekt.
Und wieder ein schöner Beweis dafür, dass gute Horrorcomics NIE die Realität abbilden, sondern eine phantasmagorische Phantasie!
Auf Deutsch: Sie konfrontieren uns mit bizarren Hirngespinsten, die unser archetypisches Unterbewusstsein kitzeln.
Ach, schon wieder ins Vage abgerutscht.
Bilder einer verschobenen Wahrnehmung, die etwas in uns zum Schwingen bringen. Irgendwas daran beunruhigt uns, aber wir können es nicht konkret benennen. Capisce?