(aus “Mister Mystery” Nr. 5, im Mai 1952 von Gillmor veröffentlicht)
Die Küstenwache rückt aus, um nach verschwundenen Schiffen zu suchen. Sie finden eins – bevölkert von entstellten Halbtoten und einer fremdartigen Killersubstanz!
Maritimer Schocker vom Trashverlag Gillmor. Wir präsentieren „Carniverous Cargo!“ in einer FIFTIES-HORROR-Weltpremiere:
Erfreulich „straighter“ Trash-Horror aus dem Billighaus Gillmor. Manchmal findet sich ja DOCH eine schöne Geschichte. Selten, aber wahr!
Der Titel „Carniverous Cargo!“ enthält peinlicherweise einen fetten Rechtschreibfehler. „Carnivorous“ schreibt sich ohne ein „e“! Legastheniker treten den Marsch durch die Institutionen an.
Übrigens wird sehr oft in alten Science Fiction- und Horrorcomics das Standardwort „weird“ so buchstabiert: „wierd“. So wie man’s spricht. Im Ernst.
Doch zurück zu „Carnive/o/rous Cargo!“: Die „fleischfressende Fracht“ schippert geradewegs ins Grauen – und kriegt sogar noch einen hübschen Zirkelschluss hin. Erzähler Mister Mystery vergoldet diesen noch durch ein nettes Wortspiel: nicht „vicious“, sondern „viscious“ cycle. Also kein „Teufelskreis“, sondern ein „Teufelsbrei“ sozusagen.
Diese Geschichte ist schmissige Gruselunterhaltung und lässt schon Dinge vorausahnen wie den Trashfilm „The Blob“ (1958) oder John Carpenters Horrorfilm „The Fog“ (1980).
Den Twist allerdings (Suchtrupp mutiert zu Monstern und wird vom nächsten Suchtrupp niedergemacht) hab ich schon mal wo gesehen, aber will den Redakteuren gar keinen Ideendiebstahl vorwerfen… denn ich komm nicht drauf, wo es war! Moment, Moment.
(War was mit Weltall… Raumfahrer stranden auf Planeten, der sie zu Monstren mutieren lässt… unfähig sich noch sprachlich auszudrücken… als sie der Rettungsmission entgegenlaufen, werden sie von denen erschossen… klingt verdächtig nach EC Science Fiction von Wally Wood…)
Ah, da isses: „Rescued!“ von Wally Wood in WEIRD FANTASY Nr. 6 vom März 1951! Meine teure Ausbildung war nicht umsonst. Ach, ich zeig noch ein Bild daraus (das Ende, seltsam gefärbt, ein „silverprint“, der im Netz versteigert wurde, aber die Vorlage wird deutlich).