Creatures Of The Swamp

(aus “Chamber Of Chills” Nr. 22, im August 1951 von Harvey veröffentlicht)

Wirres Machwerk mit hohem Kopfschüttelfaktor.

Ein Kunstmaler ist verrückt (sind die aber auch immer, diese Kunstmaler!) und malt immerzu eine Sumpfwelt des Bösen. Die schaut so aus, dass dort ein trauriger Geier, eine fade Schlange und ein träges Krokodil herumlungern wie in einem Dritte-Welt-Zoo.
Mittels eines magischen Buchs kann er sich in diese Bilder hineinzaubern. Das macht er natürlich auch, nicht ohne eine hübsche Studentin dorthin zu kidnappen. Als es der jungen Dame dort nicht gefällt (die Schlange scheint Mundgeruch zu haben), wird der Kunstmaler pampig und will sie erwürgen.
Dann überlässt er den Job lieber dem arbeitslosen Krokodil. Das allerdings scheint kurzsichtig zu sein und knackt den Kopf seines vermeintlichen Meisters. Happy End für die Dame: sie ruft aus dem Bild um Hilfe, ein junger Mann hört sie, liest den Spruch aus dem Buch rückwärts und – Hurz! – im Bilde verbleibt nur sumpfiges Wasser – mit Blutspuren!

CreaturesOfSwamp1

CreaturesOfSwamp2CreaturesOfSwamp3CreaturesOfSwamp4CreaturesOfSwamp5Die packende Prosa macht vieles wett, wie ich finde: „Als die Kiefer der Sumpfbestie zuschnappen, erhascht Julian für einen Moment noch die Vision seiner Terrorherrschaft – und sieht sie verlöschen. Mit zermalmten Knochen und versiegtem Atem sinkt er in die Fluten.

Tschä, dumm gelaufen für den Kunstmaler. Wir lernen: Crime does not pay – und Kunst auch nicht…

Und wieder ein knackiger Fünfseiter aus der Produktion des Harvey-Verlags. Als Zeichner vermute ich Maurice Gutwirth – ein furchtbarer Langweiler in Sachen Grafik, der hiermit jedoch die wohl beste Horrorgeschichte seiner Karriere abliefert.