The Miser

(aus “Astonishing” Nr. 16, im August 1952 von Atlas Comics veröffentlicht)

„Miser“ bedeutet „Geizkragen“, und ein solcher ist Jonas Cragee. Er lebt wie ein Penner in tiefster Armut, ist aber steinreich. Er gibt kein Geld aus, um sein Gespartes als Fetisch immer um sich herum zu haben. Und wer viel Geld hat, der will noch mehr!

Augen auf bei unserer Geschichte! Erlernen Sie eine Menge von Spartipps für Ihren Alltag.

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Blubb!, Blubb!, weg war er!
(bekanntlich die Kurzfassung von Friedrich Schillers „Der Taucher“)

„The Miser“ bedient sich jedoch des Motivs der Ballade von Schillers Kumpel Goethe, der seinen „Zauberlehrling“ von 1797 die Kontrolle über Wassergüsse verlieren lässt.
Hinzukomponiert wird das Füllhorn (engl. „cornucopia“), eine Erfindung der griechischen Mythologie und infiniter Spender aller möglichen Güter.
(Ein Goldesel hätte es auch getan, aber so’n Füllhorn ist einfach hygienischer…)

GeldbadInteressant ist die dritte Quelle: Auf Seite 2 erleben wir das Geldbad, das an Dagobert Duck erinnert!  Diese Ende 1947 von Carl Barks erfundene Figur aus dem Donald-Kosmos ist ja ebenfalls ein bekennender Geizkragen und scheint somit in diese Geschichte eingeflossen zu sein …
Und Atlas zeigt uns, was Disney nie gewagt hätte: ein Ertrinken in Reichtümern.

BottleAuf Seite 3 unten taucht die Figur des Mr. Kahma auf, des Philantropen, der die Armen speist. Offensichtlich ein Wortspiel mit „Karma“, das ja meist in allen Horrorcomics wüst waltet. So auch hier: „Kahma isn’t rich“, weiß Cragee auf Seite 4, doch schon auf Seite 6 heißt es für ihn ‚Karma is a bitch‘ – Game over per Jackpot.

„The Miser“ erfreut uns mit feinem Artwork von Bernie Krigstein (ehe der zu EC wechselte). Wer Interesse an Krigstein-Geschichten hat, die abseits von EC erschienen sind, dem sie folgende Sammlung von Fantagraphics aus dem Jahr 2013 empfohlen: „Messages in a Bottle“.
(Ich darf mich korrigieren: Dieser Band enthält AUCH sieben Meisterwerke aus EC-Tagen!)