Invasion of the Ghost-Monsters

(aus “Adventures into the Unknown” Nr. 29, im März 1952 von American Comics Group veröffentlicht)

Barry Inwood beerdigt seinen schrulligen Großvater und erfüllt dessen letzten Willen: Er schreibt seine Biografie. Was Barry und seine Verlobte Fay hierbei erfahren, lässt ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Silas Inwood war ein irrer Schwarzmagier! Ist es daher verwunderlich, dass er auf Seite 3 wieder lebendig wird?!

Sieht zunächst aus wie der übliche Analogkäse von ACG, erblüht aber zu überraschend naiv-spaßigem Unfug mit ironischen Noten. Vertrauen Sie mir.

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Das ist so herrlich simpel, dass man sich fragt, wieso die Idee noch niemand vorher hatte: Helden gegen Schurken der Literatur. Wobei man noch ‚spin-offs‘ von einzelnen Matches produzieren könnte: Jack the Ripper vs. Spartakus, Wyatt Earp vs. Käpt’n Ahab.

Die knifflige Exposition von „Invasion of the Ghost-Monsters“ (damit der böse Opa auferstehen kann, muss erst mal ein Buch über ihn geschrieben werden) wird eigentlich recht elegant gelöst. Wir lernen die Bibliothek kennen, die Verlobte Fay und die Tagebücher des Schreckens (die einen Vorgeschmack auf Silas erlauben).

Man ängstigt sich, mit welch lahmer Erklärung der Monsterspuk wohl beendet wird, da beweist ACG Größe und präsentiert ein komödiantisches Ende! Barrys Großmutter, die Frau von Silas, wird beschworen und zerrt den Unhold am Ohr zurück in die Stube und unter ihre Aufsicht. Das atmet den Geist der Screwball-Comedies. Schön.
(Obwohl man sich fragen kann, ob hier nicht wieder einmal das misogyne Weltbild der 1950er-Jahre bedient wird…)

Das Artwork kommt von ACG-Titelzeichner Ken Bald, der nicht umsonst die meisten Cover gestaltet hat. Layout und Komposition ganzer Geschichten sind offensichtlich nicht seine Stärke.