(aus “Haunt of Fear” Nr. 19, Mai 1953 von Entertaining Comics veröffentlicht)
Die prominenteste Horrorstory der 50er Jahre. Oft nachgedruckt, oft zitiert. Willkommene Munition für alle Comic-Gegner, denn das Finale dieser Geschichte (s. Abbildung) stellt eine echte Gräueltat dar. Schnell erzählt:
Bei einem Baseball-Meisterschaftsendspiel vergiftet ein Spieler den „batter“ der Gegenmannschaft (durch Tritt mit präparierten Stollenschuhen). Der Plan geht auf, das Spiel endet zugunsten der Mannschaft mit dem Mörder. Die gegnerische Mannschaft jedoch kommt dahinter und nimmt Rache, indem sie den Mörder zu einem ganz besonderen Baseballspiel einlädt. Seine Organe werden als Male auf dem Spielfeld verteilt, mit seinen Beinen wird geschlagen – und sein abgetrennter Kopf dient als Ball.
Das ist scheußlich, und offensichtlich ist den EC-Machern Feldstein und Gates hier der Gaul durchgegangen. Sie werden sich beim Bier überlegt haben, wie man einen Menschenkörper als Sportequipment ausschlachten kann, haben das lustig gefunden und eine simple Rachegeschichte drum herum gestrickt. „Foul Play“ fällt aus dem EC-Rahmen, denn diese Handlung beinhaltet wenig Ironie, oder besser gesagt: eine grimmige Ironie, die im Strudel der Selbstjustiz und Konstruiertheit der Handlung verlustig geht.
„Foul Play“ hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack und ist gedacht für abgebrühte Kenner des schwarzen Humors. Für jeden, der arglos hineinblättert, kann diese Geschichte nur brutal und schockierend wirken. Seltsam, dass EC das passiert ist. Normalerweise haben sie solche Dinger schon gedreht bekommen. Wahrscheinlich hätte dieses makabre Baseballspiel auf einem fremden Planeten stattfinden müssen, durchgeführt von monströsen Aliens, die sich menschliche Sportarten hätten aneignen wollen…
Nachtrag Februar 2014: Habe im Netz einen Link zu einem PDF mit der vollständigen Geschichte „Foul Play!“ gefunden. Wer sie mal lesen möchte, bitte HIER klicken.