(aus “Mystic” Nr. 27, im Februar 1954 von Atlas Comics veröffentlicht)
Ein Mann besucht eine karibische Insel, um seine Verlobte wiederzusehen. Die hatte sich dorthin zurückgezogen, um ein Buch über den Zombie-Kult zu schreiben. Empfangen wird der Besucher von einem wohlmeinenden Doktor, der ihm eröffnet, seine Verlobte sei von einem tropischen Fieber befallen, schwer krank und unansprechbar.
Er könne nichts für sie tun und sollte bessser wieder abreisen, ehe auch er erkranken würde. Der Mann jedoch verweilt geschockt am Krankenbett und stellt entsetzt fest, dass ihn die Frau tatsächlich nicht mehr wahrnimmt.
Des Nachts erhebt sie sich schlafwandlerisch und begibt sich zum Friedhof. Dort gräbt sie stumm ihr Buchmanuskript aus der Erde, welches der Mann überfliegt und die Wahrheit erfährt:
Sie hat die Voodoo-Machenschaften der Insel aufgedeckt und ist deswegen aus dem Weg geräumt und zum Zombie gemacht worden. Kopf hinter diesen Verbrechen ist niemand anderes als der Doktor.
Der erscheint auch prompt, nimmt mit ironischem Dank das Manuskript an sich und will den lästigen Zeugen erschießen, als – aber das veröffentlichen wir heue in einem Re-Upload einer der berührendsten Geschichten aus dem Atlas-Verlag:
Die Zombies kehren (nach getaner Rache-Arbeit) wortlos in ihre Särge zurück, auch die Frau verschwindet auf ewig. Schweren Herzens macht sich der Mann auf den Rückweg über die mondbeleuchtete, einsame Insel.
Wie schließt der Erzähler?
„Sie hatte im Tode noch für unsere Liebe gekämpft – mit diesem Wissen ging ich davon.“
Schöne (und traurige!) Story.
Die Handlung findet an nur einem Abend statt und ist erstaunlich effizient erzählt:
Mann kommt an, findet seltsame Verhältnisse vor, die immer seltsamer werden und entdeckt den tragischen Grund dafür.
Das dürfte KEIN Skript von Stan Lee gewesen sein. Der hatte nicht das Format und das Vermögen lange genug stillzusitzen um sich sowas auszudenken.
Russ Heath illustrierte diese Geschichte von atmosphärischer Brillanz.Dieser Zeichner lief lange im Schatten seiner Kollegen Bill Everett und Joe Maneely, wird aber immer mehr wiederentdeckt als einer der unbesungenen Meister.
Im Anschluss noch ein vergrößertes Detail von Seite 5 (weil’s so schön ist)…