(aus „Die Gruft von Graf Dracula“ Nr. 14, Februar 1975, Williams-Verlag)
Im hinteren Heftteil enthält dieser Comic den Nachdruck von Joe Sinnotts „The Man Who Saw Tomorrow“ aus MYSTIC Nr. 10 vom Juli 1952, Atlas Comics.
Fotograf Philbert hat „sein halbes Leben“ mit dem Ablichten von Friedhöfen, Särgen und auch Leichen (!) zugebracht. Dann wird ihm langweilig, und er entwickelt die fixe Idee, die Zukunft fotografieren zu wollen.
Bestechende Logik dahinter: „Es existieren schließlich Maschinen, die Schallplattenaufnahmen aus der Vergangenheit spielen. Warum sollte dann nicht eine Spezialkamera Fotos aus der Zukunft liefern können?“. Genau.
Gesagt, getan. Das Gerät wird gebaut, ein Foto von der Zukunft wird gemacht, und Philbert erleidet den Schock seines Lebens. Denn das Bild zeigt etwas, das ihm „mehr Angst einjagt als er je auf einem Friedhof erlebt hat“. Was kann das nur sein?!
Teil 3 von 4 unserer „Deutschen Woche“. Da diese Geschichte noch nirgendwo im Netz zu finden ist, handelt es sich um eine Vollscan-Premiere auf FIFTIES HORROR!
Zwei Anmerkungen zu diesem hübschen Blödsinn:
Erstens ist es natürlich brüllkomisch, WIE Philbert seine Zukunftsmaschine entwickelt: Er nimmt Uhren auseinander und studiert Kalender. Das ist zwar vollkommen sinnlos, aber durchaus vorstellbar. Danach allerdings experimentiert er noch mit Lichtgeschwindigkeit. Bei soviel Fallhöhe muss ja was rauskommen.
Zweitens jedoch offenbart die Pointe (wenn wir sie ernst nehmen wollen) einen ernst zu nehmenden Schrecken: Die Welt existiert nicht mehr!
Darin spiegelt sich nichts weniger als ein Grundthema jener Zeit – die nukleare Auslöschung der Menschheit. Es gibt übrigens mehrere 50er Jahre Gruselgeschichten, die in ein solches „Nirvana“ münden.