Vorletzten Monat zeigte ich mich an dieser Stelle begeistert darüber, dass PS Publishing aus England die komplette Horrorbibliothek des Harvey-Verlags auflegt (4 Heftreihen, insgesamt 94 Ausgaben, veröffentlicht in 15 Bänden).
Heute bin ich entsetzt, dass derselbe Verleger zeitgleich die Komplettausgabe von ACG (American Comics Group) stemmen will. Die Produkte dieses Verlags waren zwar als Pioniere zuerst auf dem Markt, sie gelten jedoch auch als brav und betulich, um nicht zu sagen: langweilig.
Der Horror besteht hier in der Menge, die PS herausgeben will: ADVENTURES INTO THE UNKNOWN – sämtliche 174 Ausgaben in 21 Bänden?! FORBIDDEN WORLDS – sämtliche 145 Ausgaben in 16 Bänden?!
Ich habe Angst, dass sich PS damit übernehmen. Wer soll das alles kaufen, geschweige denn lesen? Die ACG-Bibliothek wird am Ende über 1.000 Euro kosten. Hätte da nicht eine clevere Kompilation (The Best of ACG) vollkommen gereicht?!
Wer sich mal erschrecken will, klicke HIER und sehe sich die meterlangen Regalfüller an…
Levin Kurio, Herausgeber der „Horrorschocker“ von WEISSBLECHCOMICS, meint dazu:
Aber geil sieht sie aus, die Reihe!
Die paar ACGs, die ich kenne, sind eigentlich ganz solide und machen Spaß… auch wenn zwischendurch immer etwas zahmere Kost dazwischen ist. Aber in der Fülle sind die ganzen Nachdrucke im Moment für den durchschnittlich budgetierten Leser leider unerschwinglich … Da sind ja auch noch Atlas-Reprints.
Jörg Winner, Mitarbeiter der „Sprechblase“, möchte den logistischen Aspekt beachtet sehen:
Sich über zuviele hochwertige Reprints zu beschweren, ist sicherlich ein Luxusproblem. Jedoch benötigt man mindestens Raum für ein neues Bücherregal, wenn alle diese Bücher so erscheinen, wie sie angekündigt sind.