(aus “Suspense” Nr. 16, im Frühjahr 1952 von Atlas Comics veröffentlicht)
Ein Gangster schmort wegen eines Raubüberfalls im Knast. Ein unerwarteter Besucher bietet ihm Fluchthilfe an – gegen einen Anteil an der unentdeckt gebliebenen Beute. Der Besucher ist Bestatter und rät unserem Knacki, sich in den Sarg des nächsten versterbenden Mithäftlings zu schmuggeln. Nach der schmucklosen Beerdigung auf dem Gefängnisfriedhof werde er ihn rasch ausgraben. Ein Angebot, das der Gefangene nicht ausschlagen mag.
Ein paar Tage später kommt die Gelegenheit. Der Gangster schlüpft zur Leiche in den Sarg und wird zum Gefängnistor hinausbefördert. Natürlich fühlt er sich im Dunkeln mit dem stinkenden Leichnam unwohl, hält aber still, auch als der Sarg ins Grab gelassen wird. Als die Erde schwer über ihm lastet und die Totengräber gegangen sind und keine Rettung naht, packt den Räuber das Muffensausen. In seiner Panik reißt er ein Streichholz an. Sein Blick fällt auf die Leiche neben ihn: Es ist der Bestatter.
Diese Geschichte bietet genüsslichen Grusel und weidet sich an gleich zwei menschlichen Urängsten: lebendig begraben zu werden / mit einer Leiche konfrontiert zu werden. Leider ist sie unlogisch (wieso liegt der Körper des Bestatters in der Leichenhalle des Gefängnisses?), und leider ist das Artwork nur mittelmäßig (vermutlich Bob Fujitani). Dennoch ist die Geschichte straff erzählt und bleibt beklemmend.
Eine elegantere Variante findet sich zwei Jahre später im Schwestermagazin STRANGE TALES Nr. 28 (Mai 1954). In der Geschichte „Come Share My Coffin“ entfliehen Dissidenten einem kommunistischen Straflager in Särgen. Ein Spitzel entdeckt die Methode und will sie ausprobieren. Er landet im Sarg des frisch vom Widerstand vergifteten Lagerkommandanten und ist damit dem Tode geweiht, denn nur der Chef wusste davon. Grusel und Kommunistenschelte in einem!
Man beachte, wie ähnlich die Panels komponiert sind, hier das Finale der späteren Geschichte: