(aus “Haunt Of Fear” Nr. 27, im September 1954 von EC Comics veröffentlicht)
In den unzugänglichen Sümpfen der US-Südstaaten haust ein Menschenfresser. Des Nachts streift er durch die Gegend und bringt Jäger um. Die Leichen schleppt er in seine selbstgezimmerte Hütte, die auf Stelzen über einem Treibsandfeld kauert. Dort verzehrt er die Opfer und entsorgt die Überreste im Sumpf. Eventuelle Verfolger landen in der tödlichen Treibsandfalle. Über Jahre hinweg übt der Kannibale sein grausiges Handwerk aus. Dann allerdings begehren die Menschenreste im Sumpf auf und die Knochen der Toten rütteln an der baufälligen Behausung. Die bricht zusammen, und der Ghul verendet wie seine Opfer im ewigen Schlamm.
DER Klassiker unter den wenigen Horrorstories, die Spätzugang Reed Crandall für EC zeichnete. Man fragt sich, weshalb gerade diese Geschichte so markant ist. Crandalls „Only Skin Deep“ im Schwestermagazin TALES FROM THE CRYPT Nr. 38 ist sicherlich schockierender (darin wird einer Frau immerhin das Gesicht abgerissen!). „Swamped“ hingegen ist ein literarisches Experiment, das ohne Sprechblasen operiert. Erzähler ist die wacklige Hütte über dem Treibsandsumpf. Sie schildert stolz ihre Erbauung und das Wohlbehagen, für Jemanden eine Wohnstatt sein zu dürfen. Dann aber merkt sie, dass ihr Bewohner/Erbauer ein kannibalistisches Scheusal ist und leidet unter ihrer „Mittäterschaft“. Mit Erleichterung kommentiert die Hütte schließlich den eigenen Zerfall – und somit die gerechte Vernichtung des Bösen.
Eine schräge Geschichte, natürlich kraftvoll illustriert, die auf metaphorischer Ebene von Schuld und Sühne handelt. Ähnlich einem Elternteil, das an der Kriminalität des eigenen Kindes verzweifelt. Das ist sachlich-realistisch betrachtet alles komplett spinnert, in der Welt des Grusels jedoch logisch und sogar berückend.