Cry From The Coffin

(aus “Strange Fantasy” Nr. 8, im Oktober 1953 von Ajax Farrell veröffentlicht)

Ein Mann verunglückt und wird als „DOA – Dead on Arrival“ in die Leichenhalle transportiert. Er befindet sich jedoch in einem komatösen „Locked-In“-Zustand und bekommt alles mit, was um ihn herum geschieht: seine Identifizierung durch die Ehefrau, die eigene Autopsie – selbst seine Beerdigung!

Flotte Geschichte, erzählt in der zweiten Person. Ein FIFTIES HORROR – Vollscan.

Eine Spur von Sadismus ist dieser Geschichte nicht abzusprechen. Die Hilflosigkeit des Mannes wird detailreich ausgekostet, man quält ihn regelrecht (seine Frau hat längst ein Verhältnis mit einem anderen Mann). Im nächsten Moment jedoch kippt die Erzählung ins Mitfühlende, als der Mann alles zu verzeihen bereit ist – könnte er sich nur verständlich machen.

Ausnehmend gut gefällt mir, dass der Protagonist seinen Unfall erleidet, weil er einem Paar hübscher Frauenbeine mehr Beachtung als dem Straßenverkehr geschenkt hat. Ich denke, damit kann sich jeder männliche Leser sehr gut identifizieren…

Denn auf der Angstlust imaginierter Identifikation beruht der Reiz dieser morbiden Geschichte! „Nun erahnst DU die schreckliche Wahrheit… Innerlich schreist DU, aber niemand hört DICH…“.

Das Ende ist unlogisch – denn wie kann ein Mensch schreien, der mittlerweile garantiert tot ist (hat ja kein Herz mehr)?! Es handelt sich vielmehr um den Schrei, der uns allen in der Kehle steckte. Endlich ist er raus, endlich ist dieses Comicheft zu Ende.

Gute Nacht, und schlaft gut, Kinder.