(aus “Fight Against Crime” Nr. 13, im Mai 1953 von Story Comics veröffentlicht)
Eine Großwildsafari in den Dschungeln Afrikas. Der reiche Städter Crowell ist jedoch zu feige, um ein Tier zu schießen. Seine schöne und wilde Frau Claire verliebt sich in den kernigen Jagdleiter Dean. Schließlich verspottet, beleidigt und betrügt sie ihren Mann. Dem platzt der Kragen und er reagiert endlich wie ein Jäger.
Schwer verdaulich liegt einem heute diese Geschichte im Magen. Sie ist grausam, billig und unkorrekt auf allen Ebenen. Auch hier wird nur ein altes Schema durchexerziert:
Mann hasst Frau, Frau hasst Mann – aber eine Scheidung kommt nicht in Frage.
Ich veröffentliche „Big Game Hunter“, weil es die kranke Sensationsgier dieser Comics bündelt: Konflikt, Gewalt, Sex, Tod, Wahnsinn, Rache, Blut, Dschungel, Männlichkeit, Demütigung, wilde Tiere, Nacht, Betrug und Triumph des Animalischen.
Das alles komprimiert auf sechs Seiten. Außerdem ist es eine Internet-Weltpremiere.
Dieses Heft habe ich selber gejagt, zur Strecke gebracht und in Scans zerlegt. Peng! Jawoll.
Dieses Fundstück aus dem Horror-Hybridheft FIGHT AGAINST CRIME hat so einen Hauch von „Who’s Afraid of Virginia Woolf?“ unter wilden Tieren.
Die groteske Überzeichnung der Charaktere ist natürlich der extremen Kürze der Geschichte geschuldet. Das kann man amüsant und irgendwie „campy“ oder „trashy“ finden. Man kann es auch dumm und widerlich finden.
Ich bin absolut dagegen, dass Kinder sowas lesen. Ich glaube nicht an Nachahmungsgefahr. Aber diese „kranke“ Sicht der Dinge braucht schon etwas Medienwissen und Lebenserfahrung, um als solche erkannt und eingeordnet zu werden.
Andererseits dürfte „Big Game Hunter“ 60 Jahre nach seinem Erscheinen inzwischen so skurril und fantastisch wirken, dass selbst Kinder wohl heute nach der Lektüre nur verständnislos den Kopf schütteln.
Sie, liebe Leserschaft, können gerne kommentieren. FIFTIES HORROR dient auch zur Diskussion dieser Comics.