Das Monster aus dem Teufelssumpf („Zombie!“)

(aus “Gespenster Geschichten” Nr. 1075, im Jahre 1995 vom Bastei-Verlag veröffentlicht)

GespensterCoverIm vorderen Heftteil enthält dieser Comic den Nachdruck von Bill Everetts “Zombie!” aus MENACE Nr. 5 vom Juli 1953, veröffentlich von Atlas Comics.

Ein namenloser Untoter erhebt sich aus dem Sumpf, um den Wünschen seines Meisters gefügig zu sein: Raub, Mord, Entführung. Wie eine Maschine führt er jeden Befehl aus und erträgt jede Strafe – denn das ist seine Natur. Aber ist es auch sein Schicksal?

Willkommen zu einem Klassiker.

Diese düstere, sich wie ein Untoter auf ein ungutes Ende dahinschleppende Mär um Verdammnis und Erlösung ist in der Tat ein Glanzlicht aus der Atlas-Produktion (und verfasst von Chefredakteur Stan Lee, der sich mal Mühe gegeben hat).

Everetts Darstellung des reglosen, mumienhaften (und sehr Frankeinstein-artigen!) Zombies ist überwältigend. Diese sieben Seiten lassen einen nicht kalt, zumal  „Das Monster aus dem Teufelssumpf“ am Ende freien Willen beweist. Und es wird in der zweiten Person erzählt, was mir immer gut gefällt. Ich Leser, Du Zombie!

Völlig zu Recht benutzt der Bastei-Verlag diese Story als Aufmacher in Jubiläumsheft (sieht Textkasten zu Beginn der Geschichte).

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Im Rückblick denkt man automatisch „Frankenstein“, oder? Der Zombie sieht wirklich so aus. Ist er deswegen so prägnant?!

Zeichner hier ist Bill Everett, Fan-Liebling bei ATLAS HORROR. Gestaltete auch die Gruselabenteuer von „Venus“ (in den letzten Ausgaben der gleichnamigen Serie).
„Das Monster aus dem Teufelssumpf“ diente als Blaupause für ein Comeback ebendieses Frankenstein-Zombies in den 70er Jahren. Als der Horrorcomic zum zweiten Mal boomte, legte Marvel (der Atlas-Rechtsnachfolger) die Reihe TALES OF THE ZOMBIE für zehn Hefte auf. Protagonist ist unser eigenwilliger Untoter aus den Bayous, der fortan den Namen Simon Garth trug.

Alles darüber erfahren Interessierte auf den Seiten von Karswells Horrorblog, der DIESEM THEMA eine ganze Reihe von Posts gewidmet hat. Ebendort finden sich Scans der englischen Originalgeschichte – in Schwarz-Weiß und in Farbe (auf weiterem Blog, den Sie dort finden werden).

Garth