(aus “ Journey Into Fear” Nr. 6, im März 1952 von Superior Comics veröffentlicht)
Ein frischverliebtes Pärchen wird vom Tod auseinandergerissen. Die Frau stirbt plötzlich und unerwartet (woran, wird nie erklärt).
Die Versicherungsagenten (die dem Mann eine Lebensversicherung auszahlen) wittern falsches Spiel und beschatten den Ehemann.
Der aber ist nicht nur völlig unschuldig, sondern beginnt nun den Abstieg in den Wahnsinn. Er raubt die Leiche der Frau, lässt sie von einem Tierpräparator ausstopfen (den er dann umbringt, gut, soviel Verbrechen muss sein). Fortan lebt er mit der Frau abgeschieden im leeren Eigenheim.
Bei Ihren Nachbarn ist das genauso gelaufen, sagen Sie? Hmmm. Aber schauen Sie mal, was passiert, als die Versicherung kontrollieren kommt:
Hochdramatisch! Tragisch! Wahnsinn der Liebe.
Ohne einen Hauch von Ironie präsentiert.
Rasant, krank, dramaturgisch rund. Find ich beeindruckend.
Das perfekte Ende für unseren Themenmonat Mai unter dem Motto: „My Horrible Romance“. Ihr seid gewarnt!
Was haben wir gelernt aus 11 Paargeschichten? Der Verlust der sexuellen Unschuld (frisch verheiratet, auf Hochzeitsreise, bei Hausstandsgründung) fordert einen hohen Preis.
Entweder entfremdet man sich vom Partner, einer von beiden dreht total ab oder das Schicksal schlägt dazwischen und setzt der jungen Liebe ein Ende. Die Institution der Ehe steht auf verlorenem Posten, sie ist schlicht nicht von Dauer.
Eins ist sicher: Diese Horrorcomics schildern das Kontrastprogramm zu Hollywood.
Wo im Film beim Happy End ausgeblendet wird, nimmt der Pre-Code-Horror den Faden auf!
Hier werden fantastische, fiebrige Szenerien durchgespielt, die in der Mainstream-Kultur sowie in der Alltagswirklichkeit der 50er Jahren keinen Platz haben. Das macht diese Heftchen subversiv, das weckt das Unbehagen der etablierten „Stützen der Gesellschaft“ (Eltern, Lehrer, Priester, Politiker)…