(aus “Voodoo” Nr. 18, im November 1954 von Ajax-Farrell veröffentlicht)
Wieder ist ein junges Paar so töricht gewesen, zu heiraten und erwartungsvoll auf Hochzeitsreise zu gehen! Ihr Verderben ist vorgezeichnet, diesmal wortwörtlich. Beim Strandspaziergang treffen sie auf eine Hexe, die ihnen ihr Sterbedatum in den Sand malt.
Der Countdown läuft, auch für Sie, liebe Leser!
Hoffentlich schreien SIE nach Lektüre unserer FIFTIES HORROR-Weltpremiere nicht „Lass mich heute sterben!“.
Eine tragische Erzählung, die den Protagonisten in extremen Liebeskummer stürzt. Doch Vergessen im Selbstmord ist ihm nicht vergönnt. Hu! Was sagt uns das? Selbst wann man eine Ehe überlebt hat, ist einem der Rest der Tage vergällt?
Frei nach Kafka: „Einmal dem Fehlläuten der Hochzeitsglocke gefolgt – es ist nicht wieder gutzumachen“? Das wird ja immer finsterer hier…
Kuriosität am Rande auf Seite 4: Die Hexe wird in einer Iger-typischen „good-girl-art“ Pose dargestellt. Diese Zeichner waren so darauf gepolt, die konnten nicht anders! Und bis auf übergroße Hände und Füße sowie missgestaltetes Gesicht erfüllt diese Frauenfigur auch alle sonstigen Ansprüche (sportlicher Körper, Sommerkleidchen)…
„Let Me Die Today“ erinnert mich sehr an den Auftakt unseres „My Horrible Romance“-Reigens. In „Black Death“ haben wir dieselbe Prämisse (wahrscheinlich stammt sie vom selber Autor, womöglich Iger Studio-Redakteurin Ruth Roche). Junges Pärchen hochzeitsreist ins Verderben. In „Black Death“ muss der Mann mit ansehen, wie seine Frau von Killerameisen zerrissen wird, fällt diesen Viechern allerdings Minuten später selber zum Opfer.
In „Let Me Die Today“ muss der Mann grausame 40 Jahre lang mit dem Verlust der Partnerin leben. Klare Form von Sadismus.
Ihm ist zu wünschen, dass er in der Zwischenzeit eine andere Liebe findet. Siehe dazu auch unseren letzten Post „Bury Us Not“.