Formula For Death

(aus “Chamber Of Chills” Nr. 8, im Mai 1952 von Harvey Comics veröffentlicht)

Verrückter Wissenschaftler geht über Leichen – für eine Formel, die Leichen wieder lebendig macht.

Vier Seiten purer Wahnsinn, illustriert vom grandiosen Rudy Palais. Die Geschichte ist derart hastig und bewusstlos heruntergeschrieben, dass ich sie unter „Bad“ rubrizieren möchte. Nur sehenswert wegen Palais. Solch heiße Luft noch gekonnt umzusetzen, war oft die Herausforderung bei vielen Harvey-Geschichten.
Palais‘ Wildheit der Darstellung (und karikatureske Überhöhung) würde noch die Bekämpfung von Fußpilz sensationell wirken lassen. In seinen Worten: „Wenn die Geschichten lahm waren, hab ich richtig auf den Putz gehauen. Und die Dinge auf die Spitze getrieben, um der Story Atmosphäre zu verleihen“.
Das kann man wohl sagen.

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Rudy Palais übrigens begann seine Karriere im Comic schon als gereifter Mann. „Formula For Death“ stammt aus der Feder eines 40-Jährigen. Zuvor hatte der Künstler mehrere Jahre als Kinoplakatmaler für die Studios Warner Brothers und Columbia gearbeitet.

Palais hatte erklärtermaßen Spaß am grafischen Erzählen von Geschichten. Das schlägt sich deutlich nieder in seinen speziellen Layouts. Nur wenige Zeichner nahmen sich die Freiheit, so wild und kreativ mit Perspektive, Kamera und Bildfüllung zu operieren.

Und natürlich verwendet Palais mit Gusto seine Markenzeichen – tropfender Schweiß und wabernde Schwaden. Palais ist dank seiner Eigenwilligkeit immer eine Wucht. Und eine echte „Bank“ für seine Verleger.