The Son Of Satan

(aus “Tales Of Horror” Nr. 9, im Februar 1954 von Minoan Publishing alias Toby veröffentlicht)

In einer sturmgepeitschten Nacht über dem süditalienischen Eboli senkt sich die Hand Satans aus den Wolken.
(Ey, was macht denn DER im Himmel?! Aber es sieht halt so gut aus.)
Und es begab sich, dass ein einfaches Paar in dieser Nacht einen Knaben gebar. Doch Satan vertauschte das Neugeborene durch einen teuflischen Sprössling seiner selbst. Denn der Sage zufolge können Satan und seine Legionen emporsteigen und die Welt regieren, wenn Menschen einem Spross des Teufels Liebe erweisen. Aber die jungen Eltern schrecken zurück vor ihrem Kind…

Hilfestellung zum Verständnis: Der im Text zentral vorkommende Begriff „Imp“ übersetzt sich zwar mit „Kobold/ Teufelchen/ Wichtel“. Gemeint ist mehr der mittelalterliche Aberglaube vom „Wechselbalg“. War ein Säugling missraten oder behindert, glaubte man, der Teufel habe das Baby durch einen höllischen Gnom ersetzt.
Die folgende Geschichte ist komplex aufgebaut, schlägt einige Haken und nimmt uns mit ins Reich des Höllenfürsten.
Unsere FIFTIES HORROR-Weihnachts-Weltpremiere!

SonOfSatan1_bearbeitet-1 SonOfSatan2 SonOfSatan3_bearbeitet-1 SonOfSatan4_bearbeitet-1 SonOfSatan5_bearbeitet-1 SonOfSatan6_bearbeitet-1 SonOfSatan7_bearbeitet-1

Der beachtliche Zeichner ist ein gewisser George Olesen, der überhaupt nur eine Handvoll Comics illustriert hat. „The Son Of Satan“ ist seine einzige richtige Gruselgeschichte.

Das ist sehr schade, denn Olesen gelingen memorable Kompositionen und eine durchgängig packende Stimmung. Allein Seite 2 zaubert mir Gänsehaut. Zeichnerisch findet Olesen die genau richtige Dosierung zwischen Abstraktion und Realismus. Seine Menschen sehen aus wie echte Menschen, seine Dämonen ähneln mehr Neanderthalern als Monstern –  und sein befrackter Satan im Look eines „mad professors“ wirkt glaubwürdig in seiner Besiegbarkeit. Eine runde Geschichte, wirklich schön.