(aus “Black Cat Mystery” Nr. 39, im September 1952 von Harvey Comics veröffentlicht)
Der Comiczeichner Steve Killray ersticht seinen neidischen Kollegen Ray. Und da soeben sein Redakteur mit einem Eilauftrag hereinplatzt, malt Steve ein Titelbild mit dem Blut des Toten.
Dieser 4-Seiten-Quickie vom Harvey-Verlag lädt zum Blick hinter die Kulissen der Comicindustrie ein:
Unklar ist, wie das Blut vom Boden auf die Palette gelangt ist. Aber mit solchen Details haben sich Comics nie groß aufgehalten.
Denn die größere Wahrheit ist, liebe Leser, genauso entstehen Horrorcomics!
Zeichner mit krimineller Vergangenheit wird von Kollegen erpresst, ermordet diesen Kollegen und benutzt dessen Blut, um ein Cover zu gestalten. Die magische Blutfarbe jedoch lässt das gezeichnete Monster lebendig werden und den mörderischen Maler verschlingen.
Resultat: Zwei Kollegen weniger in der Redaktion. Immerhin ist ein gutes Cover dabei herausgesprungen. Wollen wir hoffen, dass „Portrait In Blood“ nicht die Gepflogenheiten bei Harvey widerspiegelt…
Nein, war Spaß. Natürlich ist manches falsch an dieser Geschichte. Die Zeichner arbeiteten nicht in malerischen Maisonetten-Ateliers, auch nicht auf Staffel und Leinwand, und ihre Bilder waren meist viel zu schlecht, um irgendwie lebendig werden zu können. Außerdem wurden sie höchst selten großspurig signiert.
Wahr hingegen dürften der Termindruck und das Arbeitstempo sein. Und dass die Redakteure gerne Ausflüge in Bars unternommen haben.
Und ehe Sie fragen: Das Artwork hier ist NICHT Vic Donahue getuscht von Rocco Mastroserio (wie es in der Grand Comics Database steht). Ich tippe auf Tom Hickey oder Pierce Rice (bin aber grad zu müde, das zu entscheiden). Ich gehe im Herbst mit Jim Vadeboncoeur, Jr. mal alle Horrorhefte von Harvey durch. Wir haben da schon Einzelheiten korrigiert, aber der ganze Rutsch muss mal beackert werden…