(aus „Witchcraft“ Nr. 4, im September 1952 von Avon Comics veröffentlicht)
Auslandskorrespondent Robert Avery wird mit dem Tod konfrontiert, doch kann der hageren Gestalt eine Deal abringen: andere Leben für seines. Der Reporter wird zum Mörder, der sich auf immer waghalsigere Verbrechen einlässt.
Ein konventioneller Anfang kippt in fantastische Konstruktionen und ein kreatives Finale.
Lassen Sie sich auf keinen Handel mit dem Tod ein, dann schon lieber mit dem Teufel. Obwohl… am Ende läuft es auf Dasselbe hinaus, oder?
Avery = Every = Jedermann? Wie in Hofmannsthals Schauspiel bittet ein Mann den Tod um Aufschub. Doch nicht, um seine Seele zu läutern und am Ende zum Glauben zu finden, sondern um rücksichtslos zu morden und dem eigenen Vorteil zu frönen.
Diese fiesen Comics machen auch alles zum „worst case scenario“!
Ich mag das. Darin sind sie der Satire nahe, die auch größtmögliche „Fallhöhe“ sucht, um ihren Effekt zu erzielen.
Exkurs: Ich muss da gerade an „Ghandi 2“ denken.
„Er ist wieder da. Und jetzt hat er die Schnauze voll von Gewaltlosigkeit!“ –
Wer’s nicht kennt, bitte HIER klicken…
Ahem. Zurück zum Horror: Das Handlungsmuster (selber töten um weiter leben zu dürfen) ist auch aus anderen Precode-Horrorgeschichten bekannt. Was diese Story so außergewöhnlich macht, ist die Verlagerung des Geschehens nach Korea (wo die USA 1952 noch Krieg führen!). Dann noch der Sprung nach „Rotchina“, ins absolute Feindesland, wo der Protagonist eine Seuche auslöst.
Ja, Menschenleben waren damals billig in Asien, und das grausame Ende des skrupellosen Robert Avery (lebendig begraben!) scheint beinahe Abbite leisten zu wollen für die Kriegsverbrechen dieser Tage.
“The Man Who Bribed Death” beweist eindrücklich, dass Alvin Hollingsworth zeichnen KONNTE (siehe vor allem Seiten 1 und 2). Man fragt sich, weshalb er es so selten gezeigt hat… oder warum er sich gerade hier Mühe gibt…