Locked In!

(aus “Menace” Nr. 11, im Mai 1954 von Atlas Comics veröffentlicht)

Eine Reporterin spürt seit Jahren Einsiedler auf und verarbeitet ihre Geschichten zu lesenswerten Reportagen. Sie geht in ihrer Arbeit völlig auf (wie wir an ein paar rasch erzählten Beispielen beurteilen können). Ihr aktueller Einsatz führt sie in eine verlassene Villa, wo angeblich Geister hausen.
Sie trifft jedoch auf einen überaus lebendigen Eremiten, der sich als ihr Ehemann entpuppt. Nun erfahren wir, dass die Frau diesen Job nur gemacht hat, um eben jenen Mann wieder zu finden. Beide nämlich haben vor Jahren einen Raubzug unternommen, und der Mann hat sich mit der Beute aus dem Staub gemacht. Die Reporterfrau schießt ihn kaltblütig nieder, sie ist am Ziel angekommen.
Das Geld in Händen, wird sie von Geistern aufgehalten. Es sind die rastlosen Untoten ihrer Opfer, die sie nun in der Villa gefangenhalten. Am Ende ist sie selbst eine Einsiedlerin, verdammt, ihr Leben ohne Freuden in einem Spukhaus zu fristen.

Die letzte Geschichte aus der letzten Ausgabe der Reihe MENACE ist abseits aller Formeln erzählt. Durchaus packend werden wir in die Welt der Reporterin gezogen, dann nimmt die Geschichte einen brutalen Umschwung (immer schwierig), steuert dann aber zielsicher durch dramaturgisch stürmische See auf ein überzeugendes, den Kreis schließendes Finale. Sehr fein!

Artwork gewohnt sicher von Bob Powell, wenn der auch im Atlas-Look heftig geinkt und koloriert wirkt.

Kann diese Geschichte nicht ganz zeigen (da sie mir nur im MarvelMasterworks-Nachdruck vorliegt). Leider auch im Netz nirgendwo zu finden. Naja, später vielleicht mal…

Und ich möchte die Gelegenheit nutzen, hier auf einen großartigen (und völlig unbekannten) Blog hinzuweisen, der oft und gerne Horrorcomics behandelt. OUT OF THE QUICKSAND bewertet unter DIESEM LINK die „13 besten Geschichten aus der Serie MENACE“ – und diese von Bob Powell landet auf Platz 13!