(aus “Menace” Nr. 10, im März 1954 von Atlas Comics veröffentlicht)
Eine Frau geht auf Männerfang, und das nicht zum ersten Mal. Die monströs aussehende Agnes schminkt sich zur Barbiepuppe und sucht einen heiratsfähigen Mann, um ihm sein Geld abzuluchsen.
Da sie jedoch in allen Clubs schon einschlägig bekannt ist, versucht sie es auf einem Kongress von Wissenschaftlern („That’s it! They are always absent-minded! Perhaps I’ll find my sucker here“).
Sie angelt sich einen älteren Beau, bequatscht ihn zur Heirat und bereitet ihm dann die böse Überraschung in Form eines Beauty-Stripteases. Sie legt ihr Make-Up ab, die Push-Ups, die falschen Haare und Zähne – ihr Ehemann bleibt trotz allem begeistert.
Dann beginnt er, seine Maske abzulegen: „You are beautiful, because any living thing is beautiful… to a robot!“ Und entpuppt sich als Blechmann.
Das Schöne an „The Fake“ ist, dass es so unverblümt ein Großthema der Zeit angeht: Die gnadenlose Jagd nach dem reichen Ehepartner, der – einmal gefunden – auch augenblicklich schlecht behandelt wird.
Schön ist auch die plakative Übertreibung: Die Schönheit der jungen Frau spottet ebenso jeder Beschreibung wie die Hässlichkeit der alten. Putzig auch der Roboter, der das größte Herz in dieser Geschichte der Ausbeutung beweist. Der Mensch ist, wie so oft, das wahre Monster.
Anmerkung zum Jahresende 2014:
Dieser Beitrag stammt aus den frühen Tagen von FIFTIES HORROR. Damals habe ich noch keine vollständigen Geschichten hochgeladen. Im Zuge einer Auffrischung meiner Webseite werden manche Beiträge in sogenannten „Re-Uploads“ komplettiert, andere werden verlinkt. Diese Geschichte können Sie UNTER DIESEM LINK auf Karswells gigantischem Blog „The Horrors of It All“ einsehen.
Artwork übrigens vom „Meister der Schmierigkeit“ – Al Eadeh!
Eine von meinen Eadeh-Lieblingsgeschichten. Tut mir im Herzen weh, dass ICH keinen eigenen Scan liefern kann…