The Gas Man!

(aus “Spellbound” Nr. 12, im Februar 1953 von Atlas Comics veröffentlicht)

Der alte Ira wird von seiner Frau Helen gehasst. Ihr Liebhaber Eddie hat jedoch nicht den Mumm, ihn um die Ecke zu bringen. Also erledigt Helen das selbst! Der entsetzte Eddie entzieht sich der Mörderin. Wird sie ihn je wieder in die Arme schließen können?

Diese Geschichte ist (wie öfter bei Atlas) nur ein „gezeichneter Witz“. Aber das hatten sie drauf. Und oft sah es auch noch klasse aus, so wie hier:

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Aha, eine Geschichte aus dem Horror-Subgenre „Henker“. Da gibt es ja einige.

Das Schlussbild verwirrt mich. Die Apparatur schaut aus wie ein gasbetriebener elektrischer Stuhl. Gab es sowas wirklich? Also einen „Gas-Stuhl“? Ohne geschmacklos sein zu wollen, aber die Amerikaner haben doch eine Zeitlang ihre Schwerverbrecher zum Teil in Gaskammern hingerichtet. Wikipedia sagt mir, dass in den USA seit den 1970er-Jahren „nur“ 11 Menschen in einer Gaskammer gestorben sind (157 kamen auf den Stuhl, 1103 erhielten die Giftspritze). In Kalifornien kann ein zum Tode Verurteilter heute noch zwischen Spritze und Gas wählen. Super! Amerika, Land der Möglichkeiten und so. Der „Gas-Stuhl“ jedenfalls scheint der Fantasie des Zeichners entsprungen zu sein.

Dieser ist übrigens (Pencils zumindest, getuscht hat jemand anderes) Louis Zansky, der bei Atlas fremdgeht. Zansky war Stammkraft beim Ace-Verlag. Wir zeigen auf FIFTIES HORROR noch „Satan’s Sinister Bargain“ von ihm, aber viel mehr erfahren Sie über Zansky auf unserer englischen Schwesterseite ACE HORROR, dort können Sie auch durch die Rubrik „Stories“ scrollen – und sich seine Werke anschauen.

„The Gas Man!“ ist zudem das quasi-emanzipatorische Pendent zum letztwöchigen Post „One-Way Ticket“. Dort war der Mann seiner Gemahlin überdrüssig, hier mordet die Frau. So bunt (und grausam) waren die 1950er-Jahre.