(aus “Astonishing” Nr. 10, im März 1952 von Atlas Comics veröffentlicht)
Laborassistent Scroggins ist eine sadistische Natur, die seine Minderwertigkeitsgefühle im Quälen von Tieren abreagiert. Sein Chef weist ihn zurecht, doch Scroggins ist in seinem triebhaften Zwang nicht zu stoppen.
„Quäle nie ein Tier, denn es spürt den Schmerz wie Dir…“ … ähmja. Bereit für eine Portion Humanismus in Horrorgestalt?
Interessant an dieser (sehr absehbaren) Geschichte ist jedoch die Erzählung in der Ich-Form, die das Ganze zu einem Psychogramm eines kranken Geistes aus der Innensicht macht. Und die ist durchaus leicht übelkeitserregend – die Folterfantasie auf Seite 3 führt uns direkt in die Abgründe der menschlichen Seele.
Ich frage mich, ob der üble Scroggins ein Afroamerikaner sein soll. Der Kolorist schwankt hier munter zwischen pinker Hautfarbe und dunkleren Tönen. Die Gesichtszüge sowie die Frisur deuten ebenfalls auf afrikanische Stereotypen hin. Damit wäre Scroggins (der Name klingt allerdings eher britisch) unter Umständen der erste schwarze Bösewicht im Horrorcomic!
Das Artwork kommt von Pete Morisi, stilistisch ein George-Tuska-Lookalike, der kurz bei Atlas werkelt, dann tragende Säule beim Kleinverlag Comic Media wird. 1956 beginnt Morisi eine Laufbahn als Cop in Brooklyn und Manhattan, die er 20 Jahre lang verfolgt. Nebenher illustriert er weiter für alle möglichen Heftchen – und wird der Comic-Bulle von New York.
Seltsam? So steht es geschrieben. Jedenfalls hier.