(aus “Strange Fantasy” Nr. 4, im Februar 1953 von Ajax-Farrell veröffentlicht)
Sadie Marvin ist Nachtklubsängerin UND kriminelles Mastermind einer Bande von Räubern. Nach ihrem letzten Verbrechen wird sie jedoch in einen Unfall verwickelt und schrecklich entstellt. Ihr einziger Kontakt zur Außenwelt ist ein Bewunderer, der ihr über die Runden hilft. Doch wird sich Sadie dankbar erweisen?
Bitte schalten Sie Ihren Monitor zur Lektüre in den Schwarz-Weiß-Modus, die Geschichte kennt keine Zwischentöne!
Musterbeispiel für ein eklektizistisches Machwerk des Precode-Horrors. An „Death Is No Stranger“ ist aber auch gar nichts originell!
Die schöne, aber skrupellose Frau kommt geradewegs aus den Crime Comics der 1940er-Jahre. Die Verstümmelungs-Tragödie findet sich in zeitgenössischen Horrorcomics, auch bei EC hat Johnny Craig eine Story gezeichnet, in der die Protagonistin einen solchen Gesichtsschleier trägt. Die Demaskierung des Todes taucht in etlichen anderen Geschichten aus dem Iger-Studio auf.
Nicht nur das Skript ist aus Versatzstücken zusammengeschustert, auch das anonyme Artwork! In dieser Dopplung sieht man das doch selten.
Ich glaube, wir haben es hier mit „Swipe Art“ zu tun. Der Illustrator ist kein richtiger Comiczeichner, sondern montiert kopierte Szenen zur Geschichte zusammen. Dafür spricht (nenben dem laienhaften Stil, natürlich) das seltsam wahllos wirkende Layout dieser sechs Seiten. Zudem erkenne ich Bildmotive aus erwähnter EC-Geschichte sowie typische Einstellungen aus Comics wie CRIME DOES NOT PAY.
Wir posten „Death Is No Stranger“, weil es in seiner peinlichen, formelhaften Verkürzung und lachhaft angestrengten Ausführung dennoch unterhaltsam ist. Man schüttele nur den Kopf über die Pulverdampf-Wolken auf der letzten Seite! Das könnte auch überkochte Erbsensuppe sein oder einige Hände voller Schurwolle.