(aus “Adventures into the Unknown” Nr. 35, im September 1952 von American Comics Group veröffentlicht)
Das Repoterpärchen Dan und Nancy ermittelt in einem mysteriösen Todesfall. Dan heftet sich an eine geheimnisvolle Frau, Nancy ermittelt die Fakten. Beide kommen einem fantastischen Verbrechen auf die Spur und geraten in einen tödlichen Showdown.
Knalliger Käse aus dem Hause ACG. Im Anschluss beleuchten wir feministische Aspekte!
Eine Fließbandgeschichte, die uns dennoch unterhält und uns Dinge lehrt. Leider weiß ich nicht, welcher Horror-Roman oder –Film den Gehirnserum-Transfer-hält-jung-Plot geboren hat. Was ich weiß:
Drusilla ist ein gern genommener Horrorname: Die Schwester des römischen Kaisers Caligula hieß so und auch eine Figur aus „Buffy the Vampire Slayer“. Die letzten vier Hefte von ECs VAULT OF HORROR präsentierten eine Drusilla als Gefährtin des Vault Keepers.
Achten Sie mal auf die Beschreibung, sinngemäß: Meine Gefährtin Drusilla huscht hier öfter mal rein und raus, da dachte, ich stelle sie hier mal in den Hintergrund – zum schön Aussehen! In der Tat tut sie auch nie irgendwas, die steht da nur hübsch herum …
Da hamwers wieder: Frauen als ‚eye candy‘, ein nicht totzukriegendes Syndrom in Comics. Schöne Frauen sind noch dazu auch ‚Freiwild‘.
Denn die Drusilla in „Lady of Death“ darf auf der Straße aufgegabelt und im nächsten Nachtklub beschmust werden. Ein Geheimnis bleibt, weshalb Drusilla Gefallen an Dan findet und auf Seite 6 explizit äußert: „Er ist nicht wie die anderen! Lass ihn gehen!“
Hossa! Wenn ihr Herz für einen Wolf wie Dan schlägt, möchte man nicht wissen, wie rabiat andere Männer in ihrer Werbung verfahren sind.
Das Ende ist auch herzlich ekelhaft und ein Musterbeispiel für den Machismo dieser Tage: Nancy verzeiht Dan seinen Flirt und ermahnt ihn, das nächste Mal (?) besser aufzupassen. Zieh ihn raus, Dan … den Kopf aus der Schlinge! Und Dan bekräftigt, ihr verschobenes Date nachzuholen. Da er nicht unsterblich sei, werde er jetzt keine weitere Minute verlieren – und seine Nancy hic et nunc um den eh spärlich gesäten Verstand vögeln.
(Letzter Halbsatz ergänzt durch den Rezensenten.)
Ew!