(aus “Strange Fantasy” Nr. 2, im Oktober 1952 von Ajax Farrell Comics veröffentlicht)
Der Star von Paris ist die Bauchrednerin Mignon mit ihrer Puppe Fifi. Mignon ist eine bildschöne junge Frau, Fifi schaut aus wie ein kratzbürstiges Mädchen. Ein junger Mann verliebt sich unsterblich in Mignon, bekommt heraus wo sie lebt, sucht sie auf und gesteht ihr seine Liebe. Als er Mignon in die Arme nimmt, fühlt sie sich seltsam „hölzern“ an.
Wahrscheinlich habe ich schon zu viel verraten, aber man muss diese wundervoll behumste Geschichte gelesen haben, um sie zu glauben!
Eine der strahlend dämlichsten Stories aus dem Iger Studio, endlich komplett im FIFTIES-HORROR-Reupload.
Der Kopf der Schönen fällt herunter, und die vermeintliche Mignon zerlegt sich in die Einzelteile einer Puppe. Derweil kräht die hässliche Fifi „Love me, love me!“ und enttarnt sich als die eigentliche Puppenspielerin. Der Mann flieht entsetzt, die deprimierte Fifi stürzt sich aus dem Fenster – und fällt unten noch auf den Mann! Beide kaputt. Ein Flic notiert grübelnd: „Ein seltsamer Unfall. Ob die beiden sich wohl gekannt haben?“. C’est la vie!
Ein Subgenre des Horrorcomics ist die Bauchrednerei. Der Bauchredner und seine Puppe – wer kontrolliert hier wen? Dieser 5-Seiten-Reißer, gestaltet von den namenlos bleibenden Zeichnern des Iger Comic Shops, besticht durch simpelste Verdrehung und pure Blödsinnigkeit.
Solche grotesken Plots sind einfach nur im Comic möglich. Das wäre zum Beispiel nicht verfilmbar. Allein die Bewegungen von Puppe und Puppenspielerin würden alles verraten. Geht es um die Verachtung aller Logik und gerne noch weiterer Gesetzmäßigkeiten, dann bleibt der Comic das Mittel der Wahl…
Das Iger-Zeichenstudio war eine hübsche Fließband-Operation und befüllte sieben Heftserien zweier Verlage mit total austauschbarer Horrorware.
Hier angehängt eine Eigenanzeige, in der sie mit machbaren Titeln prahlen. Dreieinhalb davon haben sie realisiert.
Spätestens hier ahnt der Horrorforscher, wie beliebig und nichtssagend die Titel von Gruselheften sind!
Ich hab drei Jahre gebraucht, um mir die korrekten Titeln von 25 Verlagen in der korrekten Zuordnung zu merken… hoffe ich!