(aus “Weird Adventures” Nr. 10, im Juli 1951 von Ziff-Davis veröffentlicht)
Hier sehen wir die „Schwestergeschichte“ zu „Death Kiss“ von Rudy Palais, interessanterweise nahezu zwei Jahre früher veröffentlicht. Hat sich der Rudy hier „inspirieren“ lassen?
Ein ältlicher Wissenschaftler wird von Frauen abgewiesen und konstruiert sich aus Frust einen weiblichen Roboter (wie in „Death Kiss“ ebenfalls äußert sexy).
Der kann aber noch gaaar nichts und muss erst mühsam sprechen lernen: „Ich… liebe… dich…“ – „Braves Mädel! Und nun… küsse mich!“ – „Küssen? Was ist… küssen?“.
Der Professor zeigt es ihr, hat aber keinen Spaß daran („Dieser vermaledeite Automat besitzt die Leidenschaft einer Gefriertruhe“). Spaßig wird es, als das Paar ausgeht und andere Menschen kennenlernt.
Augenblicklich fällt der Roboter wild küssend über attraktive Männer her (namentlich des Professors Assistenten). Der von der eigenen Schöpfung versetzte Wissenschaftler ist fuchsteufelswild und beleidigt sein Werk: „Du bist nichts weiter als ein Sammelsurium aus Schrauben und Muttern“.
Die mechanische Frau entwickelt daraufhin endlich eine Emotion – Hass!
Was geschieht, wenn Robotfrauen hassen, lesen Sie nun im Vollscan-Reupload dieser versteckten Perle aus dem Verlag Ziff-Davis.
Interessant, mal einen Androiden erotisch Amok laufen zu sehen! Strafe folgt auf dem Fuße: Aus heiterem Himmel (Deus ex machina) trifft sie ein Blitz (Fulmen in machina), der sie in ihre Einzelteile zerlegt. „Nuts and bolts“. Schrauben und Muttern. Donnerwetter!
Und die Moral von der Geschicht‘? Schöne Frauen baut man nicht.
Das Artwork von Alex Kotzky ist übrigens toll und wahrscheinlich nur eine von zwei Geschichten, die dieser Zeichner überhaupt für das Gruselgenre anfertigte. Und ja: der Mann heißt Kotzky. Alex Kotzky. Klingt im Deutschen nicht schön, is‘ aber so.
„Beautiful Robot“ vereint in einer seltenen Mischung Action mit Erotik und selbst Slapstick.
Wie auch die bereits erwähnte Schwestergeschichte „Death Kiss“ (zu finden unter dem Link).