Flames Of Hate

(aus “Dark Mysteries” Nr. 20, im Oktober 1954 von Master Comics veröffentlicht)

Ein alter Mann, seine junge Frau, ein jugendlicher Liebhaber. Das klassische Dreieck der 50er Jahre. Eifersucht, Rache und Vergeltung aus dem Grabe. Der klassische Plot der 50er Jahre-Horrorcomics.

Diese Story ist in keinster Weise originell, aber schauen Sie mal, was der Zeichner Gerald Altman draus macht. Mit ungeheuer kreativer „Kamera“ gestaltet er den simplen Plot interessant aus. Hier im FIFTIES HORROR – Vollscan.

Wie immer ein paar Amerkungen:

Schauen Sie sich jetzt noch einmal die erste Seite an. Das Eröffnungsbild präsentiert die Frau als anwesend bei Jeans Verbrennung und rückt die Szene in ein widerlich sadistisches Licht. Der ganze Comic ist harmloser als dieser kranke Splash!

Völlig absurd ist natürlich, dass dieser Henker ausschließlich Exekutionen auf dem Scheiterhaufen vornimmt (wo hat es denn das bitteschön jemals überhaupt gegeben?) – die Geschichte spielt nicht zur Zeit der Hexenverbrennungen. Noch absurder ist, dass offenbar täglich mehrere Menschen über die heiße Klinge springen (s. S. 2, Bild 4) – in was für einer Wahnsinnsdiktatur leben diese Menschen so perfide ruhig dahin?!

Unglaubwürdig ist weiterhin Jeans Feuertod. Kein Feuer verbreitet sich so schnell. Anstatt in zwei Sprüngen sein Leben zu retten, muss sich der Mann oben auf dem Scheiterhaufen festgeklammert haben. Halt, der Alte scheint ihm mit seinem Krückstock zu pieksen (S. 5, Bild 1). Ja dann!

Übertrieben melodramatisch dann das obligatorische Finale: das Aufs-Grab-Gewerfe der Frau, der Besuch der Feuerleiche, die Vereinigung der Liebenden im Doppelgrab. Alles schon dagewesen, business as usual – jedenfalls in diesen Gruselcomics… ahem.

Aber ich mag Gerald Altman. Auch wenn ihm gerade mal sieben (!) lausige Horrorgeschichten per Grand Comic Database akkrediert werden,  ist sein Artwork immer interessant. Ich hoffe, bald mal mehr von ihm auszugraben. „Flames Of Hate“ ist seine achte!