(aus “Adventures Into The Unknown” Nr. 19, im Mai 1951 von American Comics Group veröffentlicht)
Der Verlag American Comics Group (ACG) griff immer wieder auf ein Stilmittel zurück, das dem unbedarften Leser Authentizität der Geschichten vorgaukeln sollte: Briefe, die fantastische Begebenheiten schildern, seien in der Redaktion eingetrudelt. Man habe sich entschlossen, diese zeichnerisch wiederzugeben. Der Leser möge sich selbst ein Urteil bilden, ob ihm das Geschilderte denkbar erscheine!
Diesmal werden wir Zeuge der Rivalität zweier Bildhauer in Paris. Pierre beherrscht große Skulpturen, Henri brilliert in der Feinarbeit. Henri macht Pierre psychologisch fertig, und Pierre sinnt auf spezielle Rache. Die Hände seines verhassten Kollegen (und nur diese!) sollen ihm zu Willen sein.
Kommen Sie, sehen Sie, staunen Sie über diesen fabelhaften Quark aus der Welt der Steineklopfer. Zum ersten Mal im Netz zu sehen, hier bei FIFTIES HORROR:
Die ACG-Redaktion beweist eine Menge Humor mit diesem Schlussbild. Körperlose Hände, die den Brief einwerfen, ungläubig beobachtet von einem Säufer. Und da das Ganze in Paris spielt, ist im Hintergrund auch der Eiffelturm zu sehen!
„The Hands Of Horror“ machen enormen Spaß: Pierre, einmal angesprochen auf seine großen Hände, missrät von da an alles (Seite 2). Der Zeitungsartikel auf Seite 3 liest sich wie ein Zeitungsartikel niemals klingen würde. Auf Seite 4 muss die Erwähnung, Pierre habe fünf Jahre lang okkulte Medizin erforscht, für alle folgenden Fantastereien reichen. Das Gemunkel der Kunstprofessoren auf Seite 5, die schon alles ahnen. Und der großartige Twist mit der vorgestellten Uhr auf Seite 6. Hände, die nichts sehen können (und die sich ohne Körper auch nicht bewegen können) sind herumgesaust, haben das Licht ausgemacht, sich denn der Uhr bemächtigt, diese manipuliert und sich zum Schein ruhig verhalten. Und eine Geisterstimme aus dem Off erklärt uns das auch noch. Ich find’s wundervoll.
Und kann mal jemand bitte eine Strichliste anlegen – für die Zählung von Horrorgeschichten über Maler, Musiker, Tänzer, Puppenspieler und Bildhauer? Ist das mal ein Buch wert? „Kunst im Spiegel der Horrorcomics“?
Der Markt schreit danach ! Die gesammelten Werke von Tillmann, was für ein Titel.
Besten Dank. Ich darf gleich mit dem Zaunpfahl winken:
Falls ein Verlag mir Geld geben wollte, um ein Buch mit Auswahlgeschichten zu veröffentlichen – ich stehe bereit.
Ich würde sie sogar selber ins Deutsche transferieren.
Alles aus einer (abgehackten?) Hand bietet FIFTIES HORROR.