(aus “Haunted Thrills” Nr. 18, im November 1954 von Ajax-Farrell veröffentlicht)
Der übervorsichtige Angestellte Wilbur hat Angst und traut sich nicht die Bohne. Ein Haushaltsunfall reißt ihn aus dem Leben, Wilbur stirbt und klopft ans Himmelstor. Doch hier beginnt eine Odyssee, die Wilbur mehr Abenteuer beschert als er jemals im Leben hatte.
Interessante Geschichte, die zwar aus bekannten Klischees zusammengezimmert ist, am Ende jedoch etwas eigenständig Neues generiert.
Ulkig, unterhaltsam und unter Umständen nachdenklich stimmend. Passend zur Weihnacht…
Die Splashpage treibt mit ihrem Eröffnungsbild das gern benutzte Zerrbild von der Frau als „Ehedrachen“ auf die Spitze. Selbst der Verstorbene wird noch drangsaliert: „Er ist tot, Mrs. Cummings.“ – „Tot? Wie kann er es wagen?! Wilbur – auf der Stelle sprichst du gefälligst mit mir!“.
Sehr vergnüglich ist Wilburs Eindringen in die Hölle (ab Seite 5 unten) und sein Vorstellungsgespräch beim Teufel. Der wirft ihn sehr slapstickhaft achtkantig hinaus, und paradoxerweise hilft ihm nur der Tod – indem er ihn ins Leben zurückschickt!
Die letzten beiden Panels zeigen uns ein „offenes Ende“, wie es klassischer nicht sein könnte. Was wird Wilbur tun? Seine nervige Frau ermorden – und sich für die Hölle qualifizieren? Oder seiner nervigen Frau ein neues Haus kaufen – und sich so den Weg ins Paradies ebnen?
Sind das nicht Fragen, die uns alle angehen? Gerade nun, zur Weihnachtszeit? Ich denke: Nein. FIFTIES HORROR wünscht frohe Feiertage und grüßt mit diesem äußerst eigenartigen Schlussbild. Die Eule als (un-)gutes Omen! Uh!
Eine interessante Rückmeldung erhalte ich hierauf in einem Post auf Facebook:
„So if he stays neutral he gets to live forever!“
Wenn Wilbur sich auch weiterhin für nichts entscheidet, könnte er theoretisch unsterblich sein!
Der Tod müsste ihn ja immer wieder ins Leben entlassen. Schön gesehen, Mitchell! Danke für den Beitrag.