(aus “Voodoo” Nr. 18, im November 1954 von Ajax-Farrell veröffentlicht)
Mike McCoy gerät unschuldig unter Mordverdacht, seinen Geschäftspartner erschossen zu haben. Dummerweise hat McCoy zuvor Geld veruntreut – und somit das beste Motiv für den Mord. Nur ein guter Anwalt kann ihm noch helfen, doch Bill Pointdexter hat eine Affäre mit Mikes Frau.
Er sorgt dafür, dass McCoy auf dem elektrischen Stuhl stirbt und seinem Liebesglück mit Eva nichts im Wege steht.
Der Mord zu Beginn ist bloß der (nie weiter erörterte!) Aufhänger für ein Dreiecksdrama, das in seiner Trostlosigkeit seinesgleichen sucht!
Die Charaktere in „Sound of Mourning“ denken ausschließlich an sich und ihren Vorteil. Es ist eine schäbige, frostige und freudlose Welt, die uns das Iger Studio hier präsentiert. Ein Stück „film noir“ auf sieben Comicseiten.
Autor und Zeichner der Geschichte müssen was gegen Anwälte gehabt haben.
Achten Sie mal drauf, wie unausstehlich widerlich Bill Pointdexter spricht, denkt und aussieht!
Die Rache des Justizopfers (das Horrorelement der Geschichte) erfolgt nur konsequent und fühlt sich schon nicht mehr horrormäßig an – weil alles zuvor bereits ein Alptraum war.
Eine höchst ungewöhnliche Eröffnung erleben wir im ersten Panel der Geschichte (unter dem ebenfalls schon kuriosen Splash). Die drei Personen stellen sich im Selbstgespräch vor und offenbaren ihr Geheimnis – während sie auf der Straße nebeneinander hergehen?!
Das nennt man einen Verfremdungseffekt, der das Konstrukt dieser Handlung verdeutlicht. Wir sind Figuren, gefangen in unserer Haltung, wir absolvieren diese Moritat, weil wir eine höhere Aussage über die Welt treffen wollen.
Und zwar: Anwälte sind echt der Abschaum! Selbst der kalten Eva vergeht auf Seite 5 unten die Lust auf juristischen Beistand.
Herrlich trostlose Geschichte, die sich so interessant entwickelt, dass die übernatürlichen Elemente einen fast schon enttäuschenden Höhepunkt darstellen. Dafür eine schöne (typisch igersche) Idee mit dem Tisch am Ende.