(aus “Tomb Of Terror” Nr. 3, im August 1952 von Harvey Comics veröffentlicht)
Gräfin Aurora ist eine böse Frau! Eine „society bitch“, die Männer ausnutzt und ins Verderben treibt. Sie lebt ein erfülltes Leben, doch in der Nachwelt kommt das schaurige Erwachen. Ihre vormaligen Opfer paradieren sie durch die Hölle!
Ich mag diese Geschichte, obwohl sie nach heutigen Maßstäben total frauenfeindlich ist. Entscheiden Sie selbst:
Na? Die Frau als das personifizierte Böse?
Raffgierig, empfindungskalt, rachsüchtig? Wird zur Strafe in Ketten gelegt, herumgeschubst und muss in der Hölle dem Teufel den Schw… Schweinebraten zubereiten? Das ist schon MISOGYN, Herrschaften!
Aber, hey, es ist eine Parabel des totalen Egoismus, die in einer höchst katholischen Schadenfreude endet. Wäre ein Mann die Hauptfigur, wäre es sturzlangweilig, oder?
Konnte also nicht widerstehen, diese bezaubernd illustrierte Shortstory (atemlose 4 Seiten) von Bob Powell zu posten. Welch herrliche „femme fatale“-Darstellungen auf Seite 1 (Dame auf Divan) und Seite 3 (Domina auf Schädelthron)!
Das ist sehr „Hollywood“ – und Powell tranportiert diese Ikonographie in den Comic.
PS: Die „femme fatale“ in der Gegenwartskunst ist womöglich schon der politischen Korrektheit zum Opfer gefallen
(wie Camille Paglia im Kommentar zum Film „Basic Instict“ von 1992 ausführt)…
Checkt es selber aus, Leute.
Bob Powell – ein Meister seines Fachs!
Leser J.B. Lee bemerkt:
„I actually think it would have worked with a man as the villain — as long as his victims were women. It’s the gender-revenge that really drives its engine.“