Horror Story

(aus “Suspense” Nr. 24, im November 1952 von Atlas Comics veröffentlicht)

Manche Schrifsteller können nur über das schreiben, was sie auch selber erlebt haben. Also erwürgt Myron Morgan einen Bekannten, um einen guten Krimi hinzukriegen. Und da sich in Comics das Verbrechen immer auszahlt (jedenfalls auf den ersten vier Seiten), wird sein Buch prompt ein Bestseller und Morgan ein Star. Bald aber soll er ein zweites Werk nachlegen, am besten eine Horrorgeschichte. Forsch macht sich Morgan auf die Suche nach einem Geist.

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Okay, ab Seite 5 sieht man das Ende kommen. Normalerweise wäre eine Atlas-Geschichte auch mit fünf Seiten beendet. Diese ist auf sieben Seiten ausgewalzt und streckt sich deshalb ein wenig. Das ist im Falle von „Horror Story“ jedoch verschmerzbar, weil das knackige Artwork von George Tuska keine Langeweile aufkommen lässt.
Der Künstler entschädigt uns mit spaßigen Karikaturen der Nebenfiguren: der vogelige Redakteur Grey, ein sabbernder Kioskverkäufer auf Seite 3 unten, der dandyhafte Regisseur auf Seite 4, das schrullige Wahrsage-Medium – sowie der zähnebleckende Rachegeist.
Ich mutmaße mal, dass das Betriebsklima bei Atlas seinerzeit famos gewesen sein muss, denn die Zeichner hatten offensichtlich Spaß an ihrer Arbeit.

George Tuska ist ein Comicheft-Veteran, der 1939 beim Fox-Verlag beginnt. 1940 arbeitet er auch für Fiction House und Quality, 1941 kommt Fawcett hinzu. Zum Jahreswechsel 1947 wird Tuska Stammkraft bei Lev Gleasons berüchtigter Serie CRIME DOES NOT PAY. Erste Jobs für Atlas/Marvel 1949, seit 1951 ist er dort fast ausschließlich beschäftigt und bedient munter jedes Genre. 1957 von der „Atlas-Implosion“ aus dem Heftchengeschäft geschleudert, ist Tuska für den BUCK ROGERS-Zeitungsstrip verantwortlich, ehe er 1967 zu Marvel zurückkehrt und dort zehn Jahre lang IRON MAN illustriert.
Und ich erzähle Ihnen das alles nur, um zu zeigen, wie vielseitig und flexibel Comiczeichner schon immer sein mussten!

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