(aus “Strange Tales” Nr. 13, im Dezember 1952 von Atlas Comics veröffentlicht)
Tony Marden sitzt in der Jury eines Schönheitswettbewerbs. Man wählt die hübsche, rothaarige Linda zur Gewinnerin. Doch Marden wittert Gefahr: Eine Hexe taucht dort auf, wo immer auch Linda ist. Er gewinnt Lindas Herz und möchte sie beschützen, aber kann er weit genug mit seiner Braut fliehen?
Ist das nicht Heidi Klum, die unten auf dem Splash das Essen umrührt?!
Ich wundere mich, dass andauernd von „witch“ die Rede ist. Dargestellt ist keine Hexe, sondern der Sensenmann. Mir ist schleierhaft, weshalb man keine Runzelhexe gezeichnet hat. Weil man sonst familiäre Verwandtschaft zu Linda erkannt hätte? Unfug.
„The Witching Hours!“ geht über das übliche Atlas-Quickie-Schema hinaus. Eine gewisse Hitchcocksche Paranoia waltet in dieser Geschichte und verleiht ihr einen speziellen Touch.
Das Niederschlagen der ‚Hexe‘ auf der letzten Seite ist ein besonderer Moment, der aber nicht weiter ausgekostet wird.
Der Punch ist wundervoll: „Jetzt, wo wir verheiratet sind, solltest du nicht mehr so gemein zu Mutter sein“.
Logisch folgt natürlich: Alle Frauen sind Hexen, die rothaarigen und schönen wohl ganz besonders. Damit sind wir wieder im misogynen Klima dieser Jahre. Hello, again.
Artwork von Edward Goldfarb, der hier einen seiner cleansten Jobs abliefert, fast schon wie Ross Andru oder Carmine Infantino aussieht. Goldfarb war die zeichnerische Wunderwaffe bei Story/Master, ehe er ab Sommer 1952 auch für Atlas/Marvel werkeln durfte. Verschwindet leider mit Ankunft des Code von der Comicbildfläche.
(Falls Sie nicht wissen, was mit „Code“ gemeint ist, sind Sie eingeladen, dem Link zu folgen und sich über die Comiczensur der Mittfünfzigerjahre zu informieren.)