Dry Death

(aus “Adventures Into The Unknown” Nr. 54, im April 1954 von American Comics Group veröffentlicht)

Truevision-AdHistorische Vorbemerkung: Im Jahre 1952 fanden erste 3-D-Filme ihren Weg in amerikanische Kinos. 1953 wagte sich der Comicverlag St. John, Comics in 3-D zu veröffentlichen.
Ein langwieriges und kostspieliges Verfahren, das die Hefte von 10 auf 25 Cent verteuerte.
Der Erfolg gab St. John jedoch Recht, zumindest für ein halbes Jahr. Danach brach der Markt komplett zusammen – inzwischen überschwemmt mit Produkten vieler anderer Verlage.

Die American Comics Group (ACG) beteiligte sich NICHT an diesem Hype, sprang jedoch 1954 noch mit einer eigenen Idee auf den Zug auf: ein normaler Comic mit „3-D-Effekt“ – pompös „Truevision“ getauft (keine Brille nötig!). Der Clou bestand darin, auf SCHWARZEM Hintergrund zu drucken und Sprechblasen, Figuren, Gegenstände und selbst Geräusche aus den filmisch wirkenden Panelrahmen herausragen zu lassen.

8 aufeinander folgende Ausgaben der Serie ADVENTURES INTO THE UNKNOWN (Nr. 51-58) erschienen im „Truevision“-Look und wurden hauptsächlich vom Zeichner Harry Lazarus gestaltet und gefüllt.

Zur Handlung unserer Beispielgeschichte:
Ein apokalyptischer Reiter taucht in einer Westernlandschaft auf und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Ein tapferes Pärchen versucht dem Unheil Einhalt zu gebieten. Doch kann man das Übernatürliche besiegen?

Wir zeigen eins der besten TRUEVISION-Experimente in eigenem Scan.
Ich habe das Gefühl, dass die Lazarus-Geschichten die oft uninteressanten ACG-Handlungsmuster hinter sich lassen konnten.
Müsste ich mal überprüfen… Doch hier kommt erstmal der „Trockene Tod“!
Bitte halten Sie zur eigenen Sicherheit ein Glas Wasser bereit.

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Ich weiß, es ist schweineblöd und schäbig, aber ich liebe „Truevision“!
Bin allerdings so’n Mensch, der auch nie glücklich über 3-D war…

Mit simplen Mitteln gelingt Lazarus in dieser Technik ein ganz neuer Comiclook, den ich sehr „stylish“ finde. Zum Beispiel das wehende Cape auf Seite 2 unten, der Schuss auf die Schlange auf Seite 3 oder die Knochenhand im Schaukelstuhl auf Seite 6.

Zudem ist die Geschichte wirklich bedrückend: Der ewig bleigraue Himmel strahlt pure Depression aus, das Verwittern der Protagonisten ist verstörend, und die zum Teil noch lebendigen Skelett-Tiere sind wahrlich schreckliche Vorboten der unabwendbaren Katastrophe.

Wenn IHNEN „Truevision“ auch so gefällt wie mir, bitte ich um Rückmeldung. Eine weitere selbstgescannte Story hab ich noch im Köcher, aber es hängen alle Ausgaben im Digital Comic Museum. Auf Wunsch suche ich die besten raus!

 

3 Gedanken zu „Dry Death

  1. Jasper Bark

    I love this 3D effect that Harry Lazarus invented, Tillman. This is only the second story I’ve seen in this format and it’s the most effective. Please do post some more like this. I’d love to see them.

  2. Tim

    Jepp, gefällt mir ebenfalls sehr gut, diese ‚Truevision‘-Optik. Gern mehr davon, falls Sie dafür Zeit finden!

  3. Fifties Horror

    Ihr Wunsch ist mir Befehl. Vor Weihnachten gibt es noch die erwähnte andere „Truevision“-Geschichte. Die im Netz noch nicht zu finden ist! Also ein bisschen Geduld, bitte. Denn Vorfreude ist ja bekanntlich Vorfreude.

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