(aus “Mysterious Adventures” Nr. 12, im Februar 1953 von Story Comics veröffentlicht)
Der Tod ist auch nur ein Geschäft, jedenfalls für drei Herren, die doppelt am Ableben ihrer Mitmenschen verdienen. Beim Begräbnis wird ein leerer Sarg beerdigt – und der Leichnam derweil an Medizinstudenten verhökert, damit die Pathologie üben können. „Es könnt‘ alles so einfach sein, isses aber nicht“, wusste schon Herbert Grönemeyer. Denn Neid, Gier und Mord kommen ins Spiel und zerstören dieses harmonische Geschäftsmodell.
Der quatschige Splash stimmt uns schon auf einige grafische Grausamkeiten ein. Aber sehen abgerissene Arme und Beine wirklich so aus?
Finden Sie es heraus, bei der Lektüre vom Geist, der sich auf die Socken macht (auch wenn er keine Beine mehr hat):
Eklatant ins Auge springt, wie heftig Story Comics die Kollegen von EC kopiert. Die Erzählerfigur sieht SEHR nach dem Crypt Keeper aus, und er schwingt auch exakt solche Reden: „Heh… Heh, willkommen hier im Schreckensloch, Kinders“.
Auch die handlungstragende Intrige und die Bestrafung des Bösewichts durch das aus dem Grabe wiedererstandene Opfer folgen der EC-Formel. Allerdings fehlt jegliche Finesse (siehe das dämliche Hineinlaufen in einen Schnellzug) in der Auflösung, was durch grafische Schockmomente wettzumachen versucht wird (Körperteile, aus denen wild Adern und Venen hervorquellen!).
Story Comics schreckten noch nie zurück vor der Darstellung zerstückelter Leichen. Die Szene auf Seite 5 unten erinnert an das Finale aus „Chef’s Delight“ von 1954 (wo auch von EC kopiert wurde). Ein Klick auf den Titel bringt Sie zur Geschichte.
Die Zeichnungen (dürften von Hy Fleishman stammen) wirken leicht karikaturesk – und ähneln im Übrigen denen von Will Elder bei EC. Dessen Horror-Solowerke wie „Strop! You’re Killing Me!“ oder „Last Laugh“ zählen auch eher zu den drolligen Querschlägern (beide erschienen jedoch später als „The Running Ghost“). Womit ich sagen will, dass Fleishman kein Elder-Kopist ist… Soweit sind sie dann doch nicht gegangen.
Im Anschluss an die Originalgeschichte ein FIFTIES-HORROR-Doppel-Spaß-Special!
Zunächst posten wir die NACHGEZEICHNETE Version von Oscar Stepancich unter dem Titel „The Bloody Thing“ aus den HORROR TALES Vol.3 Nr.3 vom Mai 1971 (erschienen bei den berüchtigten Eerie Publications). Im Anschluss noch ein Bonbon…
Und? Ist doch lasch, oder?
Bis auf den anfliegenden Korpus auf der letzten Seite oben rechts…
Diese Neufassung ist eine ganze Klasse schlechter als die Urfassung (und fügt auch ausnahmsweise keine weiteren Gräuel hinzu!). Ich zeig sie trotzdem – because I can – und JETZThaben wir uns eine Erholung von all dem Grimm verdient: Ich freue mich auf eine weitere Parodie von Michael H. Price, der diese Story verdientermaßen durch den Kakao zieht. „Yerkus Mazerkus“ nennt er diesen Blödsinn, und was das bedeutet, erklärt er sogar auf Seite 2 oben.
Feuer frei für eine pfundige Persiflage, die Price auch gedruckt zum Kauf bereithält. Diese und 20 weitere „Bearbeitungen“ finden sich im Büchlein DEAD UNBURIED, auch in Deutschland zu beziehen über Amazon.
A great slice of pre-code horror that I haven’t had the pleasure to read before, thanks for brining it to our attention Tillman. As utterly lousy as Myron Fass’s sad retread was, Michael Price’s rewrite was conversely sublime „who says you can’t have your cake and edict“ sheer genius.
And thank you, Tillman Courth, and likewise thank you, Jasper Bark. We aims to please…
Reader David Cunningham comments:
Reminds me of several Asian legends. They have a lot of ghost stories involving float heads, but they tend to be female, such as the rokurokubi and krasue.