(aus “Adventures into Weird Worlds” Nr. 28, im April 1954 von Atlas Comics veröffentlicht)
James Jurgens hat den widerlichsten Job im London des Jahres 1591: Er schneidet den Hingerichteten die Köpfe ab, um sie auf der Tower Bridge auf Spießen zur Schau zu stellen! „Ew!“, wie man heute sagt. Da Jurgens damit sein Geld verdient, kommt er auf die Idee, auch mal Unschuldige über die Klinge springen zu lassen. Tut man sowas? Nein, nein und nochmals nein.
Enormen Schauwert plus gruseliges Historien-Ambiente bieten die „rollenden Köpfe“. Rollen Sie nicht mit den Ihren, höchstens mit den Augen:
Und wie letzte Woche („The Gas Man“) eine Geschichte aus dem Horror-Subgenre „Henker“. Das heißt, dieser Mister Jurgens ist nicht der Henker, sondern ein … naja, was ist er eigentlich? Der örtliche Halsabschneider, haha.
Atlas wagt sich hier auf historisches Terrain, was sie meines Wissens nicht oft gemacht haben. Hier räubern sie im Revier der Verlage EC, Standard und Ace, die sich gerne mal in der Historie bedient haben. Gerade EC liebte die blutige Phase der Französischen Revolution – so dokumentiert in „Horror! Head… it off!“ (CRYPT Nr. 27) und in „The Sliceman Cometh“ (CRYPT Nr. 44). Bei Standard denken wir an den köpfesammelnden Scharfrichter aus „Trophies of Doom“ (Link folgen zur Lektüre).
Heute erinnert uns „Heads Will Roll“ eher an das Finale der ersten Staffel von „Game of Thrones“ …
Die Geschichte schreckt nicht vor der Darstellung abgeschlagener Schädel zurück. Und verleiht deswegen dem „meine-Opfer-verfolgen-mich“-Plot eine handgreifliche Drastik, die diesem Handlungsmuster in der Regel abgeht. So derb und deutlich verdichtet, geht dem Leser die Ungeheuerlichkeit von Jurgens‘ Verbrechen unter die Haut.
Zeichner ist Paul Reinman, einer der „Handwerker“ bei Atlas/Marvel. Beginnt 1941 im Archie-Verlag, gestaltet dann einige Jahre die Figur GREEN LANTERN bei DC, um endlich 1951 bei Marvel zu landen. Reinman illustriert bis in die 70er-Jahre jedes Genre – und Hunderte von Comics. Zeitweilig ist er einer der Inker von Jack Kirby. Nicht schlecht für einen jüdischen Burschen aus der Gegend von Worms, der mit 24 vor den Nazis fliehen musste!
This is a wonderful story Tillman, thanks so much for plucking it from antiquity and posting it here. This is one of the most macabre and ingenious Atlas stories I’ve read, and Reinman’s art does it full justice. If ever a defence was needed, for the license given to pre-code horror at it’s most extreme, then this story would be a good contender. A really well constructed tale, with a satisfying outcome and some great visual story telling. Horror comics at their best.