(aus “Uncanny Tales” Nr. 1, im Juni 1952 von Atlas Comics veröffentlicht)
Zwei alte Damen leben in einem verwahrlosten Haus und halten sich Ratten als Haustiere. Solche Zustände empören und schockieren den Mann vom Sozialamt, der nach dem Rechten schauen kommt. Die Ratten müssen weg oder die Frauen aus dem Haus!
In Horrorgeschichten ist es nie eine gute Idee, Ultimaten zu stellen. Was glauben SIE, wie das enden wird?
Manny Stallmans Großaufnahme der Rattenaugen auf Seite 3 sieht irgendwie falsch aus. Haben Ratten nicht rote Augen? Und kleinere? Egal. Deutsche Leser, bitte beachten Sie auch das Adjektiv „beady“ im Text: „The beady rat-eyes observe the strange man“.
Rattenaugen sind immer „beady“. Die Vokabel „beady“ kenne ich NUR aus dem Zusammenhang mit Rattenaugen! In sämtlichen Horrorgeschichten aller Verlage werden die Augen von Ratten ausschließlich als „beady“ bezeichnet. Die deutsche Übersetzung lautet „perlartig“, denn „beads“ sind diese Glasperlen, mit denen man in anderen Comics sogenannten „Wilden“ ihre Schätze abkaufen konnte… Huch, ein Exkurs. Zurück zur Geschichte.
Die Versatzstücke dieser Story kann man neu arrangieren und erhält andere Geschichten von ATLAS HORROR: Eine alte Dame, Schlangen im Keller („The Old Lady’s Treasure“) oder ein alter Herr, Wölfe im Keller („Rudolph’s Racket“)…
Und das Schema der mordbereiten alten Damen ist spätestens seit dem Film
„Arsen und Spitzenhäubchen“ (1944) populär.
„They Live Alone!“ zeigt uns reinliche Ratten als Haustiere, offenbar noch ein Affront in den 50er Jahren. Im globalen Heute kann man sich alles als Haustier halten! Ich selber habe Ratten im Keller, Schlangen im Garten und Fledermäuse im Glockenturm (bats in my belfry). Wortspiel.
Jetzt ist aber Schluss, mein Werwolf muss „Gassi“.
Wer mehr Rattenhorror möchte, ist eingeladen, sich noch „The Rat Man“ von Jack Katz anzuschauen.