(aus “Out Of The Shadows” Nr. 12, im März 1954 von Standard Comics veröffentlicht)
Sammler sind seltsame Naturen. Manche gehen für ihr Hobby sogar über Leichen. Wie Donald Fanshaw in folgender Geschichte. Seine Leidenschaft gilt antiken Uhren – solange jedenfalls, bis auch sein letztes Stündlein schlägt.
Das Skript zu „The Man Who Was Always On Time“ ist (wie alle von Standard) nur besseres Mittelmaß, ein netter Touch allerdings sind die unterschwelligen ehelichen Differenzen zwischen dem Sammler und seiner Frau. Was diese Geschichte veröffentlichenswert macht, ist das hinreißende Artwork. Doch schauen Sie selbst:
Zeichner ist Alexander Toth (übrigens mit langem „o“ auszusprechen). Toth gilt als einer der einflussreichsten Künstler der 50er Jahr und als Gigant der Szene. Dieser Mann hat wie kaum ein anderer über sein Medium reflektiert und jeden Strich mit Bedacht platziert. Die Haltung der Figuren, ihre Gestik und Mimik, die Perspektive und der Bildausschnitt, das alles sieht nicht nur schick aus, sondern ist seiner Zeit weit voraus.
Die dynamische Seite 4 spricht für sich selber. Eine größere Kunst ist es, textlastige Erklärungen wie auf Seiten 2 und 3 so in Szene zu setzen, dass der Betrachter nicht gelangweilt in Sekundenschlaf fällt. Viele Zeichner der 50er Jahre experimentieren aus dieser Not heraus mit kreativen Perspektivensprüngen und interessanten Blickwinkeln. Alexander Toth mischt dabei ganz weite vorne mit und ist ein Bahnbrecher der grafischen Moderne, ein Comics-Designer.
Bin sehr froh, diesen eigenen Scan als Internet-Vollscan-Premiere zeigen zu dürfen.