Drink Deep, Vampire

(aus “Strange Tales” Nr. 9, im August 1952 von Atlas Comics veröffentlicht)

Ein ungarisches Örtchen wird des Nachts von einer Vampirhorde terrorisiert. Einem findigen (und geldgierigen) Bewohner kommt eine brillante, aber auch gefährliche Idee: Er schließt einen Vertrag mit den Vampiren. Er liefert ihnen zum Einbruch der Nacht mehrere Kannen Blut, kassiert dafür die Familienjuwelen der Vampire – und diese müssen nicht mehr auf Raubzüge gehen, sondern können bequem in ihrem Schloss verbleiben.

Erfreuen Sie sich an einer Vampir-Story der anderen Art.

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Clever, aber auch sehr leichtsinnig, wie Karl Croya hier agiert. Doch wer nichts wagt, der nichts gewinnt (das Motto des freien Unternehmertums schlechthin). Auf einer metaphorischen Ebene wird der Kapitalismus als Blutsaugerei entlarvt.

(Mein Comichändler bezeichnete mich letztens als „Horrorheftchen-Intellektualisierer“, ich nehme den Titel dankend an!)

„Drink Deep, Vampire“ fühlt sich an wie die Schwestergeschichte zu Howard Nostrands „I, Vampire“ (s. dort), in der die Vampire selber ein Surrogat suchen, um nicht mehr von Menschen abhängig zu sein.
Zeichner ist der beachtliche Joe Sinnott, der dank seiner kraftvollen Illustrationen in jedem anderen Verlag ein Star hätte sein können, bei Atlas aber im Schatten seiner Kollegen Joe Maneely, Bill Everett und Russ Heath steht. FIFTIES HORROR präsentiert von ihm auch noch “Find a Pin and Pick it Up”.

Sinnott übrigens war ein Atlas/Marvel-Eigengewächs und fing im Sommer 1951 mit Western und Krimis an. 1952/53 illustrierte er auch fleißig Horrorgeschichten (über 30), wurde jedoch 1954 Hauptzeichner der neuen Hefte ARROWHEAD (nur vier Ausgaben) und SPY THRILLERS (ebenfalls nur viermal erschienen).
Ab 1955 ist Sinnott Stammkraft für alle Kriegstitel (BATTLE / BATTLE ACTION / BATTLEGROUND / BATTLEFRONT / MARINES IN ACTION / MARINES IN BATTLE / NAVY ACTION / NAVY COMBAT / TALES OF THE MARINES / WAR COMICS). Ja, niemand hatte mehr den Überblick …
In den 1960er-Jahren kommt wieder Mystery auf seine Palette sowie Romance-Comics für Charlton. Im Silver Age landete Sinnott schließlich bei den neuen Superhelden und werkelte als Kirbys Tuscher bei den FANTASTIC FOUR. Bis zu seiner Pension im Jahre 1992 hatte Sinnott praktisch jeden Marvel-Titel auf dem Tisch.

 

3 Gedanken zu „Drink Deep, Vampire

  1. Ger Apeldoorn

    This has some of the halmarks of being a Stan Lee story. The opening is not a flashback, as they never were with Stan. He uses ‚thru‘ instead of ‚through‘; Stan was not the only one doing this (Hank Chapman did as well), but Stan never used ‚through‘ in the whole of his career (including private correspondence).
    There is a typical four panel sequence with one line of text over it. The stories has vampires (Stan did a lot of classic monsters) and a joke/twist ending. Unfortunately, the stories surrounding it have not been signed by Stan (who usually worte in spurts) and don’t even look like they might have been written by him (except maybe a-699).

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