Carnival of Death

(aus “Journey into Fear” Nr. 18, im März 1954 von Superior Comics veröffentlicht)

In einer Geisterbahn auf dem Rummelplatz geschehen Morde. Kann der Kartenabreißer Matt der Sache auf den Grund gehen?
Was folgt, ist eine miserable und fadenscheinig erklärte Formelgeschichte aus dem Iger-Studio. Das Beste daran ist leider schon der eröffnende Textkasten, der herrlichen Schwachsinn verzapft: „Plötzlich tauchte ES auf. Was ES war? Niemand hatte einen Schimmer, aber ES war auf Blut aus und das Knacken von Knochen war Musik in SEINEN Ohren!“

Legen Sie sich zur Lektüre doch ein wenig Knochenknackmusik auf …

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Tja, so sehen Geschichten aus, die man in drei Stunden schreiben muss. Vielleicht steckt Iger-Redakteurin Ruth Roche dahinter, die war höchst versiert im Abliefern von formelhafter Horrorware.
Ganz drollig ist wie immer bei Iger die brave Bebilderung mit den skurrilen Monstern, die unfreiwillig komische Fallhöhe generiert.
Interessant ist auf Seite 6 unten die Erwähnung des Kriegs, in dem Protagonist Matt offenbar den Geruch von verwesenden Leichen kennengelernt hat. Hier ist die Referenz zu beiläufig, doch manche Iger-Geschichten lassen sich als Aufarbeitungen von Kriegstraumata lesen (s. hierzu unseren Gastbeitrag von Sebastiano Trebastoni, der in Kapitel 3 die „Horrorcomics als Katharsis des Krieges“ analysiert, nach dort herunterscrollen).

Zur Soziologie und Psychologie des Horrorcomics der 1950er Jahre

Wir machen uns dagegen mit „Carnival of Death“ den Spaß, das Ganze tüchtig durch den Wolf zu drehen. Besser gesagt: Unser Horrorfreund Michael H. Price tut das in seiner nun folgenden Parodie. Wie immer beweist er, dass Iger-Studio-Produktionen sich auch mit Kreischen, Schreien und Glucksen erzählen lassen. Die Cops haben nur Donuts im Kopf und alle Beteiligten sind sowieso dümmer, als die Polizei erlaubt.

Weitere Parodien von Michael H. Price finden Sie hier auf FIFTIES HORROR bei der Eingabe seines Namens im Suchfeld.

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