(aus “Dark Mysteries” Nr. 18, im Juni 1954 von Master Comics veröffentlicht)
Lynchmob-Geschichte aus der amerikanischen Provinz.
Der örtliche Stadtrat beschließt die Zerstörung eines Herrenhauses, in dem Vampire und Untote vermutet werden. Doch der Schrecken hört nicht auf. Ein Vampir treibt weiterhin sein Unwesen – und versetzt die Gemeinde in kopflose Hysterie.
Zählen Sie mit: Fünfeinhalb Tote auf sechs Seiten! Der halbe Tote deutet natürlich schon die Auflösung hin…
Himmel! Was ist das für ein Amerika, was uns diese Comics zeigen? Aberglauben und Lynchjustiz! Und das mitten in den 50er Jahren.
War es wirklich so? Garantiert! Würden Comichefte lügen?!
Zeichner John D’Agostino prägte mit seinen Kollegen Hy Fleishman und Alvin Hollingsworth den grafischen „house style“ der Spätphase des Horrors im Verlag Story/Master. Alle drei haben ihre ganz eigenen Unzulänglichkeiten. Bei D’Agostino hapert es mit Perspektive und Raumtiefe, wie Sie unschwer auf Seite 3 (Bild 3) erkennen können. Zudem haben seine Gesichter eine komische Qualität (als sei er bei MADs Bill Elder in die Zeichenschule gegangen)…
Die Geschichte ist (wie üblich bei Story/Master) flach, banal und substanzlos.
Am Ende streuen sie gerne hässliche Gewalt ein (erhängte Frau, angreifender Vampir, bleiche Leiche). Sowas nennt man „gratuitous violence“. Was schwer zu übersetzen ist („Gewalt um der Gewalt willen“). In sowas sind die Amerikaner weltweit führend. Immer schon.