(aus “Uncanny Tales” Nr. 14, im November 1953 von Atlas Comics veröffentlicht)
Miles und Walter, zwei steinalte Käuze, betreiben gemeinsam ein Buchantiquariat. Sie leben auch seit Ewigkeiten zusammen und hassen sich mittlerweile wie ein Precode-Horror-Ehepaar. Als Miles ein Zauberbuch mit ägyptischen Voodoo-Flüchen in die Finger bekommt, reift in ihm ein Plan zur Ermordung des lästigen Walter.
FIFTIES HORROR präsentiert „Find a Pin and Pick It Up!“, weil Zeichner Joe Sinnott großartig griesgrämige Greise gestaltet (und ich gerne Alliterationen verwende). Kerzen, Nebel, Staub, Düsternis und dünne Haare sind die dominierenden Elemente in fünf Seiten wundervoll stimmigen Artworks.
So ganz schnalle ich das Ende der Geschichte nicht. Hat Walter eine eigene Puppe von Miles angefertigt? Und diese dann im Dunkeln vertauscht? Scheint wohl so. Ist zwar wieder mörderisch konstruiert, aber es ist halt ATLAS HORROR!
Joe Sinnott fehlt die Dynamik eines Russ Heath, aber sonst hat er alles drauf. Sicherlich ein unterschätzter „Handwerker“ der 50er Jahre!
Fetter Recherche-Fehler allerdings auf Seite 3 folgend. Die ägyptische Gottheit Bast (oder Bastet) ist kein Krokodil, sondern eine Katze!
Bastet ist Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe, also hier völlig falsch gecastet. Naja, dafür gibt es ja Katzenwesen genug im Horrorcomic…
Die Krokodilgottheit heißt übrigens Sobek und ist ebenfalls ein Gott der Fruchtbarkeit. Trat der Nil über die Ufer, sichtete man auch mehr Krokodile. Das Nilwasser wurde teils auch für den Schweiss der Krokodile gehalten. Bäh! Da steckt doch eine Horrorgeschichte…
Und mit Voodoo war vor 3.000 Jahren auch nix. Auch wenn sie hier über einen „ägyptischen Ursprung“ von Voodoo spekulieren. Ja, klar. Die Gottheiten vom Nil sind definitiv cool, aber im Precode-Horror hat man sie kaum benutzt. Immer nur die ollen Mumien. Schade.