I Prowl at Night!

(aus “Astonishing” Nr. 16, im August 1952 von Atlas Comics veröffentlicht)

Auf einer ungarischen Landstraße fährt der US-Botschaftsangehörige Allan Hart einen Werwolf über den Haufen. Er wird bei dem Unfall verletzt, erhält eine Bluttransfusion des Toten und wird selber zum Werwolf. Seine Verlobte Louise aber will nicht von seiner Seite weichen.

Lesen Sie heute unsere schonungslose Romanze um dunkle Geheimnisse!

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Der Horror läuft hier auf der psychologischen Schiene. Allan tut alles, um Louise sein Schicksal zu ersparen. Die bittere Ironie des Finales macht seine Hoffnungen zunichte und schlägt erzählerisch den Bogen zurück zur fatalen Bluttransfusion. In dieser Werwolfgeschichte liegt der Grusel sozusagen im Krankenhaus-Pfusch.

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Ein hübsches Horrorcover, angeblich von Syd Shores

Kurioserweise erinnert mich “I Prowl at Night!” an die EC-Geschichte “Sweetie-Pie” aus den SHOCK SUSPENSTORIES Nr. 10 – die allerdings ein volles Jahr später erschien.
Darin illustriert Reed Crandall auch eine Geschichte mit Autounfällen, offenbar von einem Vampir inszeniert. Am Ende ist es jedoch ein Ghul, der seine Opfer mittels Transfusionen aussaugt und anschließend verzehrt.
Einige Bildmotive sind so ähnlich, dass ich den Atlas-Zeichner schon der Crandall-Kopie bezichtigen wollte.

Ist aber nicht so. Weit gefehlt! “I Prowl at Night!” ist das Werk von Syd Shores, einem Urgestein der Comicindustrie, beteiligt schon an den USA COMICS Nr. 1 im Sommer 1941.  Shores zeichnete CAPTAIN AMERICA in Vertretung von Kirby sowie THE BLONDE PHANTOM (vergessene Verbrechensbekämpferin des Golden Age).
Wir dokumentieren hier seine erste Horrorarbeit (von überhaupt nur fünf insgesamt).