(aus “Uncanny Tales” Nr. 1, im Juni 1952 von Atlas Comics veröffentlicht)
Zirkus-Hynotiseur Baird hält seinen Assistenten Leo wie einen Sklaven. Der denkt an Flucht und sieht nur eine Möglichkeit, seine Freiheit zu gewinnen: Er muss Baird ermorden!
Ich verrate nicht zuviel, wenn ich offenbare, dass ihm das gelingt. Damit aber ist Leos Problem noch nicht ganz aus der Welt…
Oha, da hat der „Fleckenteufel“ Leo einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Erstaunlich trübe Geschichte. Wir haben Mitleid mit Leo, dem Ich-Erzähler (was unsere Sympathie noch verstärkt). Wir wissen nicht, wie der arme Tropf in Bairds Fänge geraten ist, wie sein Leben zuvor aussah. Dann begeht er ein verzweifeltes Verbrechen – und zudem die Dummheit, dem „Carnival“-Kosmos nicht zu entfliehen!
„The Drop of Blood“ kann man als atemberaubende Mixtur von Literaturanleihen interpretieren:
Es ist Edgar Allan Poes „Das verräterische Herz“ weitergesponnen zu einer wilden Zirkus-Phantasmagorie. Wie auch in „Macbeth“ lässt sich das schuldhafte Blut nicht abwaschen. Im wild assoziierenden Comicuniversum ersteht aus dem Erbgut der Blutstropfen der getöte Mensch wieder auf. Das „Neue Testament“ in einer pervertierten Horrorversion.
Zeichner Dick Ayers ist kein Meister, aber weiß mit wüst herumschwenkender Kamera zu erfrischen. Ayers ist einer der spannenden Unbekannten im Precode-Horror und gestaltete memorable Geschichten für die Verlage Atlas und Charlton.
FIFTIES HORROR hält zwei weitere überschäumende Ayers-Werke zur Ansicht bereit, „Bad Blood“ und „The Eye that Never Closed“.