Goddess of Murder

(aus “Web of Evil” Nr. 3, im März 1953 von Quality Comics veröffentlicht)

Kunstsammler Hamlock überfällt einen indischen Tempel und raubt eine Statue der Todesgöttin Kali. Verzückt von soviel Gewalt, erwacht Kali zu neuem, mörderischem Leben und verlangt nach Opfern! Der schockierte Hamlock muss ihr gehorchen.

Die letzte Seite wird Sie, liebe Leser, ebenfalls schockieren.
Denn die Autoren dieser Geschichte haben eine Auflösung konstruiert, die jeder Beschreibung spottet.

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Das haben Sie nicht kommen sehen, oder? Kann man auch nicht! Was hier geschieht,  widersetzt sich salopp aller Logik – und dem gesunden Menschenverstand sowieso. Die Statue soll ein Mensch gewesen sein?! Wenn auch ein „Yogi“, der „unendlich lange stillhalten kann ohne blinzeln zu müssen“. Wieso hat der denn vier Arme und den Kopf eines Vogelmonsters?!

Großartiger Blödsinn vom Quality-Verlag, der es mit seiner Mordsgöttin richtig krachen lässt. Schon der gewissenlos gewalttätige Überfall auf den Tempel markiert ein Highlight der nie zimperlich geschilderten Kunsträubereien aus anderen Abenteuer- und Horrorgeschichten dieser Zeit.

Dramaturgisches Rätsel ist, weshalb Kali auf Seite 6 nicht sofort über die junge Dame herfällt. Natürlich, um auf Seite 7 den Auftritt des „deus ex machina“ in Gestalt ihres Geliebten zu ermöglichen. So dumm sind Yogis!

Das Artwork stammt womöglich vom großen Jack Cole. Experten sagen mir, dass die Zeichner bei Quality schwer bestimmbar sind, da bei diesem Verlag fast immer Arbeitsteilung zwischen Vorzeichnen (pencils) und Tuschen (inks) geherrscht habe. Meint: Das Artwork kommt selten aus einer Hand. Zudem ist die Farbgebung völlig krank auf diesen Seiten…